Fly Me to the Moon, Frank Sinatra und Apolllo 10

Im Mai 1969 war die Studioaufnahme von 1964 „Fly me to the moon“ Teil einer Musikkassette, die die Astronauten des Raumschiffs Apollo 10 an Bord während ihres Fluges in die Mondumlaufbahn abspielten; im Juli 1969 wurde sie von der Bodenstation aus den Astronauten von Apollo 11 bei ihrem Mondlandeflug per Funk an Bord übermittelt und war auf diese Weise im Rahmen der Fernsehübertragung dieses Ereignisses weltweit zu hören. Bei einer Konzertgala zu Ehren der Besatzung von Apollo 11 im Astrodome von Houston am 18. August 1969 sang Sinatra unter anderem auch dieses Lied live.

Die Version von „Fly me to the moon“ von „Ole´ Blue Eyes“ Frank Sinatra von 1964 ist die wohl bekannteste. Geschrieben wurde der Titel 1954 von dem Komponisten und Songtexter Bart Howard. Ursprünglich veröffentlichte er es unter dem Titel „In Other Words“ im Musikverlag von Howie Richmond. Bis heute wurde der Song in hunderten Versionen aufgenommen.

Das Original wurde im 3/4-Takt komponiert, spätere Versionen sind im 4/4-Takt aufgenommen worden. Die erste Version von „Other Words“ wurde 1954 von Felicia Sanders auf der Konzertbühne interpretiert. Die erste Studioaufnahme entstand im selben Jahr durch Kaye Ballard bei Decca; ihr folgten unter anderem Johnny Mathis (1956) und Nancy Wilson (1959).

1960 wurde der Titel abgeändert in „Fly Me To The Moon“ und in der Fassung der Jazzsängerin Mabel Mercer auch zu einem internationalen Erfolg. Auf Mercers Aufnahme folgten Versionen unter anderem von Sarah Vaughan, Mel Tormé und Jack Jones (alle 1962), von Julie London und Perry Como (beide 1963). 1964 erreichte die instrumentale Version von Joe Harnell die Top 40.

Im Juni 1964 nahm Frank Sinatra das Stück, arrangiert von Quincy Jones, zusammen mit der Count-Basie-Band für sein Reprise-Album „It Might As Well Be Swing“ auf. 1966 entstand auch eine offizielle Live-Aufnahme von Sinatra mit Basie (Sinatra At The Sands, Reprise). Sinatra behielt das Stück bis 1995 in seinen Konzertprogrammen und spielte es mehrfach erneut im Studio ein; seine letzte Studioaufnahme von 1993 erschien 1994 als Duett mit Antônio Carlos Jobim, 1995 auch als Duett mit George Strait.

In „Other Words“ bzw. „Fly Me to the Moon“ wurde von zahlreichen weiteren Instrumentalisten und Vokalisten unterschiedlichster Stilrichtungen eingespielt. Dazu gehören unter anderem Paul Anka, Shirley Bassey, Michael Bolton, Eva Cassidy, Lyn Collins, Chris Connor, Bobby Darin, Doris Day, Agnetha Fältskog, Judy Garland, Paul Gilbert, Astrud Gilberto, Megumi Hayashibara, Al Hirt, Tom Jones, Brenda Lee, Mina, Chris Montez, Matt Monro, Dudley Moore, Helen O’Connell, Ray Quinn, Cliff Richard, Smokey Robinson, Helge Schneider, Kevin Spacey mit Westlife, Leslie Uggams, Hikaru Utada, Dinah Washington, Frances Wayne, Robbie Williams, The Ukulele Orchestra of Great Britain, Bobby Womack und Mark Murphy.

Zu den frühen instrumentalen Einspielungen gehören Versionen von Laurindo Almeida, Art Farmer (in einem Arrangement von Oliver Nelson) und dem Quintett von Roy Haynes (mit Roland Kirk). Wes Montgomery hat 1968 eine Gitarrenversion eingespielt; daneben ist die Interpretation von Ernest Ranglin zu nennen. Auch Sadao Watanabe und Dick Hyman haben den Song aufgenommen. Aus der Fülle der Vokal-Einspielungen ragen neben Sinatra, Nat King Cole und Tony Bennett (1965) hervor. Weiterhin sind Ella Fitzgerald, Anita O’Day, Annie Ross, Diana Krall, Johnny Hartman, Paul Kuhn, Michael Bublé und Roger Cicero (in deutscher Sprache) zu nennen.

In der japanischen Anime-Serie Neon Genesis Evangelion wurde für jede der 26 Episoden eine andere Fassung als Abspannlied verwendet. Das Konsolenspiel Bayonetta verwendet Brenda Lees Aufnahme von 1963 im Abspann, sowie einen Remix von Helena Noguerra in diversen Szenen des Spiels. In der letzten Szene des Films Space Cowboys wird dieses Lied in der Version von Frank Sinatra ebenfalls gespielt.

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