Jim Marshall „The Father of Loud“

Jim Marshall „The Father of Loud“ , der Gründer von Marshall Amplification

Das britische Unternehmen Marshall Amplification zählt zu den bedeutendsten Herstellern von Gitarrenverstärkern. Im Program hat das Unternehmen aber auch Lautsprecherboxen, Gitarreneffektgeräte und Bassverstärker, sowie weitere  gitarren- und bassspezifische Produkte.

Jim Marshall war der Gründer des legendären Unternehmens, geboren 1923 in Kensigton, London. In Hanwell, London  eröffnete er 1960 seinen ersten Schlagzeugladen. In seiner Garage baute er  Lautsprecherboxen für Musikinstrumente. Da er auch Unterricht gab, brachten viele der Schlagzeuger ihre Gitarristen und Bassisten mit, und so erweiterte Jim schon bald sein Sortiment um Bass- und Gitarrenverstärker. Nach Gesprächen mit seinen Kunden, welche auf der Suche nach einem anderen, nicht so „cleanen“ Ton waren (Townshend, Brian Poole und Jim Sullivan), baute sein Angestellter Ken Bran ab 1962 die ersten Marshall Röhrenverstärker.

1964 folgte der legendäre „Bluesbreaker“ „Combo-Verstärker“ (Typ 1962), der dem typischen Marshall-Klang zum Durchbruch verhalf. Eric Clapton hat diesen Verstärker auf dem später in der Blues-Szene legendären John Mayall-Album „Bluesbreaker“ von 1966 verwendet.

In Kooperation mit Pete Townshend, dem Gitarristen der Band „The Who“, wurde auch das berühmte „Marshall-Stack“ entwickelt.

1976 führte Marshall die „MK II Master-Series“ ein, deren wohl beliebtestes Modell – das „2203“-Topteil – auch in der ab 1980 erschienen „JCM-800“ Serie nahezu unverändert weitergebaut wurde.

Bildergebnis für Marshall Lifestyle Amp

Die Unternehmensgeschichte von Marshall wird von zahlreichen Gitarristen wie zum Beispiel von Stevie Salas, Eddie van Halen, Jimi Hendrix, Eric Clapton, Angus Young, Jeff Beck, Pete Townshend, Slash, Joe Satriani, Bryan Adams und vielen anderen begleitet.

Seit Mitte der 1970er Jahre sind bis auf einige Sonderanfertigungen sämtliche Marshall-Modelle in schwarz-weißem Design mit Messingbedienpanelen gehalten und mit einem weißen Unternehmensschriftzug versehen.

Ist die Ausgangsleistung der Gitarre nun höher, als dies bei der elektrischen Dimensionierung des Verstärkers vorgesehen war, oder wird der „falsche“ Eingang verwendet, beginnt der Verstärker zu übersteuern. Hierbei entstehenden nicht-lineare Verzerrungen, welche den natürlichen Klang mit dem Grad der Übersteuerung in zunehmender Stärke verändern. Einige Musiker, die auch zum Publikum aus Jim Marshalls Ladengeschäft gehörten, empfanden diesen „aggressiveren“ Klang als vorteilhaft für ihre Musik.

Es wurde besonderer Wert auf die Erforschung der Entstehung und der Charakteristika von Verzerrungen an den unterschiedlichen Punkten in der Signalkette gelegt. Die Übersteuerung der Vorstufe bezeichnet man als Distortion, die Übersteuerung der Endstufe als Overdrive. Beides zusammen ergibt den klanglichen Gesamteindruck der Verzerrung.

Die Hörgewohnheiten des breiten Publikums hatten sich zu diesem Zeitpunkt wohl noch nicht an diese Verzerrung und den aggressiven Klang eines Jimi Hendrix gewöhnt. Gerade deshalb aber kamen Musiker, welche Ende der 1960er Jahre Marshall-Produkte einsetzten, bei ihrem Publikum auch „härter rüber“. 2012 verstarb Jim Marshall nach einer Krebs Erkrankung.

Marshall ist heute der weltweit führende Hersteller von Gitarrenverstärkern. Die Produkte werden im englischen Bletchley von einem Team von Technikern und Musikern entwickelt und gefertigt. Jim Marshalls Tochter Victoria Marshall ist Managing Director des Unternehmens, sein Sohn Terry aktiver Saxophonist.

Über Jim Marshall, seine Unternehmen und sein Leben sind inzwischen mehrere Bücher verfasst worden, unter anderem The History of Marshall von Michael Doyle und The Father of Loud (deutscher Titel: „Pionier des Rocksounds“) von Rich Maloof.

Weitere Informationen unter: http://www.marshallamps.de

Sehr empfelenswert ist auch der Besuch des deutschen „Marshall-Museums“.
http://www.marshall-forever.de

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