Diana Ross – Superstar, Diva und Legende wurde 74

Als Sängerin der „The Supremes“ prägte Diana Ross bereits die Soul- und Popmusik der 60er Jahre sowie die legendäre Plattenfirma Motown, in den 70ern wurde Sie zu einer der schillerndsten Musikstars. Bereits mit ihrem Schauspieldebüt als Billie Holiday in „Lady sings the blues“ erhielt Diana Ross eine Oscarnominierung. Sie beherrschte jedes Genre populärer schwarzer Musik. Sie hatte sechs Nummer eins Hits in Amerika, wurde für alle großen Preise im Showbusiness nominiert, davon zwölfmal für den Grammy. Jedoch hat Ross den Grammy erst 2012 für ihr Lebenswerk erhalten.


Am  26. März 1944 erblickte Diana Ernestine Earle Ross in Detroit, Michigan das Licht der Welt.

Bereits in den fünfzigern gründete Diana Ross eine Band mit vier Schulfreundinnen. Bei einem Gesangswettbewerb belegten sie den ersten Platz. Durch die Freundschaft zu Smokey Robinson konnte der Kontakt zu der Plattenfirma Motown herstellt werden.

Gründung der Gruppe „The Supremes“

1961 war die Geburtsstunde der Gruppe „The Supremes“ (Diana Ross, Florence Ballard und Mary Wilson) die von der jungen Plattenfirma Motown einen Vertrag erhielten. Die ersten Singles des Trios stellten sich alle als Flops heraus. Einen ersten Hit hatte das Trio 1963 mit „When the lovelight starts shining through his eyes“. 1964 gelang dann der endgültige Durchbruch mit dem Song „Where did our love go“, dem ersten Nummer eins Hit der Supremes in den amerikanischen Charts. Motown hatte zahlreiche zunächst völlig unbekannte Sängerinnen, Sänger und Gruppen unter Vertrag, von denen viele im Laufe der 1960er Jahre zu weltbekannten Stars der Musikszene aufstiegen wie z.B.: „The Jackson Five“, „Marvin Gaye“, „Stevie Wonder“, „The Four Tops“, „Martha & the Vandellas“ und „The Temptations“.

Die bekanntesten und erfolgreichsten Motown-Stars waren die Supremes. Mit insgesamt zwölf Songs erreichte das Trio die Höchstposition der amerikanischen Single-Hitparade. Es konnte sich bald auch international zu den Spitzenstars zählen, nicht zuletzt wegen seiner glamourösen Live-Auftritte und seiner perfekten Bühnenshow. 1967 verließ Florence Ballard die Supremes und wurde durch Cindy Birdsong ersetzt. Gleichzeitig wurde die Gruppe in „Diana Ross & the Supremes“ umbenannt, weil Diana Ross mittlerweile als Leadsängerin dominierte. Nach dem Ausstieg von Diana Ross 1970 nannten sie sich wieder „The Supremes“.

Diana Ross Solokarriere ab 1970

Das erste Soloalbum „Diana Ross“ und ihre erste Solosingle „Reach out and touch“ wurde ein Achtungserfolge. Zu ihren erfolgreichsten Singles zählen „Upside down“ (1980) und „Endless love“ (1981), ein Duett mit Lionel Richie. Weitere Nummer-eins-Hits waren „Touch me in the Morning“ (1973), „Do you know where you’re going to“ (1975) und ihr erster Discosong „Love hangover“ (1976).

1981 wechselte Diana Ross die Plattenfirma und ging zu RCA. Ihr erstes RCA-Album „Why do fools fall in love“ war ein weltweiter Erfolg. 1983 gab sie ein Open-Air-Konzert im New Yorker Central Park vor unglaublichen 750.000 Zuschauern. Sie sang zum Teil bei strömendem Regen, hielt aber das Konzert fast bis zum Ende durch. Das Konzert wurde am nächsten Tag wiederholt und gilt bis heute als ein Höhepunkt ihrer Karriere. Bis 1987 veröffentlichte RCA sechs Diana-Ross-Alben. Die hohen kommerziellen Erwartungen konnte Diana Ross jedoch nur in Großbritannien erfüllen. Ihr Album „Eaten alive“ wurde 1985 von den Bee Gees für sie komponiert und produziert. Die Single-Auskopplung „Chain reaction“ erreichte wiederum den ersten Platz der englischen Charts. In den USA erreichten weder das Album noch die Single Top-Ten-Platzierungen. 1987 wechselte Diana Ross zu ihrer alten Firma Motown zurück. Dort hat sich inzwischen vieles verändert, nachdem ihr Gründer Berry Gordy die Firma verkauft hatte.

Diana Ross hatte als Entertainerin noch viele internationale Tourneen und Auftritte, doch die Verkaufszahlen ihrer Platten und CDs sanken zunehmend. Nur Großbritannien blieb für sie ein relativ beständiger Markt. 1993 erschien ihre Autobiografie „Secrets of a sparrow“. Ihr Album „Every day is a new day“ erschien 1999, die Singleauskopplung „Not over you yet“ erreichte den zehnten Platz der UK-Charts. 2001 folgte bei EMI das Best-of-Album „Love & life“ mit vielen Supremes- und Solo-Hits, dazu eine Neuaufnahme des alten Dusty-Springfield-Hits „Goin’ back“.

Jazzalbum „Blue“ – mehr als dreißig Jahre verschollen, Erstveröffentlichung 2006

2006 brachte Motown das Album Blue mit Jazz-Stücken heraus, das Anfang der 1970er Jahre eingespielt, aber nie veröffentlicht worden war. Dieses Album platzierte sich weltweit in den Charts und gilt unter Jazz-Fans als Geheimtipp. Als Klassiker gilt bereits ihr Album „Lady sings the blues“. Etwa zeitgleich nahm Diana Ross ein weiteres Album mit Jazz-Standards auf, welches lange Zeit als verschollen galt und nie veröffentlicht wurde. Die Songs waren ähnlich wie die unvergessenen Aufnahmen von Billie Holiday. Die Songs gehören sicher zu den schönsten und auch emotionalsten die Diana Ross je eingespielt hat. Dennoch blieben die Songs bis 2006 unentdeckt. Berry Gordy sagte hierzu: „Diana hatte sich dermaßen intensiv in Billie Holiday herein versetzt, dass sie schließlich zu jazzy sang.

Mit dem Album „I love you“ versuchte Diana Ross im Herbst 2006, an alte Erfolge anzuknüpfen. In den Billboard-Charts erreichte das Album zwar Platz 32, konnte sich jedoch nur zwei Wochen in den Top 200 halten. In den Jahren 2006 bis 2009 gab Diana Ross eine Reihe erfolgreicher Konzerte in Europa. Im Mai 2010 ging Ross wieder auf eine große Amerika-Tournee, welche stürmisch bejubelt wurde. Mit ihren Auftritten ab September 2015 passte sich Ross der modernen Medienkultur an: Sie trat Twitter bei und veranstaltete über dieses Portal einen Wettbewerb, dessen Gewinner zu ihr auf die Bühne kommen und sich mit ihr fotografieren lassen durften.

Im Dezember 2016 wurde Diana Ross durch den damaligen amerikanischen Präsidenten Barack Obama die „Presidential Medal of Freedom“ verliehen.


Filmkarriere

1972 debütierte Diana Ross in dem Film „Lady sings the blues“ in der Rolle der Billie Holiday. 1973 wurde sie mit dem Golden Globe Award als beste Nachwuchsdarstellerin geehrt und mit einer Oscar-Nominierung als beste Hauptdarstellerin bedacht. Den Oscar gewann allerdings Liza Minnelli für ihre Rolle in Cabaret. Der Film „Lady sings the blues“ wurde zu einem großen Erfolg und bekam mehrere internationale Preise. In den 1970er Jahren folgten zwei weitere Filme, „Mahagoni“ (1975) und „The Wiz – Das zauberhafte Land“ (1978). „The Wiz – Das zauberhafte Land“ basiert auf der Verfilmung „Der Zauber von Oz“ von 1939 mit Judy Garland in der Hauptrolle. Diese Verfilmung ist bemerkenswert da sie ausschließlich mit farbigen Darstellern besetzt wurde, die Handlung wurde nach Harlem (New York City) verlegt. Selbst Quincy Jones spielt in einer Szene mit, er hat im übrigen die Musik im Stil von Motown arrangiert.

Weitere geplante Filmprojekte – z. B. die Verfilmung der Josephine-Baker-Lebensgeschichte „Naked at the feast“ – wurden nicht realisiert. Anfang der 1990er Jahre spielte Diana Ross die Hauptrolle in dem Fernsehspielfilm „Out of darkness“, 1999 folgte der Fernsehspielfilm „Double platinum“.

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