Wie die Zeit vergeht, am 17.07.1988 erlebte ich im Reitstadtion Riem, München mein erstes Bruce Springsteen Konzert. Ich hatte eine sehr gute Karte, leider spielte das Wetter nicht mit, es regnete ohne Ende. Springsteen spielte gute 3 ½ Stunden. Siehe nachfolgende Setliste:
Setlist:
01. Tunnel of love 02. Boom boom 03. Adam raised a Cain 04. Downbound train 05. All that heaven will allow 06. The River 07. Badlands 08. Cover me 09. Brilliant disguise 10. Spare parts 11. War 12. Born in the USA 13. Chimes of Freedom 14. Paradise by the C 15. She’s the one 16. You can look (but you better not touch) 17. I’m a coward (when it comes to love) 18. I’m on fire
19. Tougher than the rest 20. Because the night 21. Dancing in the dark 22. Light of day 23. Born to run (acoustic) 24. Hungry heart 25. Glory days 26. Bobby Jean 27. Cadillac ranch 28. 10th avenue freeze-out 29. Sweet soul music 30. Raise your hand 31. Twist and shout 32. Havin‘ a Party
Mittlerweile sind 31 Jahre vergangen, „The Boss“ feiert seinen 70. Geburtstag hat eine neue Platte im Gepäck und für 2020 sind weitere Tour Termine geplant.
Studioalbum „Western Stars“
Rocklegende Bruce Springsteen („Born in the U.S.A.“) veröffentlichte auf YouTube ein Video zu seinem neuen Song „Hello Sunshine“, der auch auf Springsteens kurz zuvor angekündigtem Album „Western Stars“ zu finden sein wird, das am 14. Juni 2019 erschienen ist. Die Veröffentlichung seines letzten Studioalbums „High Hopes“ liegt bereits mehr als fünf Jahre zurück.
„Hello Sunshine“ ist einer von insgesamt 13 Songs, die auf „Western Stars“ enthalten sind. Auf Twitter beschreibt Springsteen das neue Album als „eine Rückkehr zu meinen Solo-Aufnahmen“, das persönliche Lieder „mit weitläufigen, filmischen Orchester-Arrangements“ enthalten soll. Das Album sei ein echtes „Schmuckkästchen“, schwärmt der „Boss“ weiter.
Auf Youtube ist der Song binnen 24 Stunden schon mehr als 500.000 Mal angeklickt worden.
„Hello Sunshine“ der erste Song aus „Western Stars“ ist eine Verbeugung vor Countrymusic-Legende Glen Campbell. Deutlich hört man die feinen Pop-Arrangements eines Burt Bacharach heraus und wähnt sich auf einem Trip zur Westküste Amerikas und zurück in die 60er Jahre.
So kehrt Bruce Springsteen zu seinen Wurzeln zurück. Seine ersten musikalischen Einflüsse waren Country & Western-Hits von Gene Autry, Roy Rogers sowie von Hank Williams, die zu Hause und bei seiner Großmutter häufig zu hören waren. Der Einfluss dieser Musik ist auf Alben wie „Nebraska“ und „The Ghost of Tom Joad“ deutlich zu hören.
„The Boss“ gehört zu den kommerziell erfolgreichsten Rockmusiker überhaupt, seine Erfolge sind nur in Superlativen zu erfassen, weltweit inkl. DVD´s über 130 Millionen verkaufter Alben, 20-facher Grammy-Gewinner und Oscar- und Tony-Award-Preisträger. Sein Spitzname „’The Boss“ entstand im übrigen in den 1970er Jahren, als er seinen Bandmitgliedern nach den Auftritten die Gage bar ausbezahlt hat.
Bruce Frederick Joseph Springsteen erblickte das Licht der Welt am 23. September 1949 in Long Branch, New Jersey. Er wuchs in einem katholischen Elternhaus in Freehold, New Jersey, zusammen mit zwei jüngeren Schwestern, Virginia und Pamela Springsteen, in einfachen Verhältnissen auf. Bruce Springsteen ist in zweiter Ehe mit der Sängerin Patti Scialfa verheiratet und hat mit ihr drei Kinder, zwei Söhne und die Tochter Jessica Rae, die Springreiterin ist.
Angefangen hat er 1965. Sprinsteen trat der Band „Castiles“ – der Name stammte von einer Seife – bei und spielte recht erfolgreich in kleinen Clubs wie dem berühmten New Yorker Cafe Wha. Bis 1972 spielte er mit mehreren Bands u.a. auch mit Steven Van Zandt.
Ende 1972 spielte Bruce sein erstes Studioalbum ein, Greetings from Asbury Park, N.J.. Die Band wird heute als frühe E-Street Band angesehen. Offiziell wird die Band erst ab 1974 als E-Street Band angekündigt, der Name bezieht sich im übrigen auf die Adresse des damaligen Keyboarders der Band, David Sancious.
Erst mit dem dritten Album, Born to Run, gelang ihm 1975 der kommerzielle Durchbruch. Das Doppelalbum The River (1980) zeigte seine musikalischen Fähigkeiten in ihrer ganzen Bandbreite.
Mit Hungry Heart enthielt das Album seinen ersten Top-Ten-Hit, durch den er in Europa einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurde. Dies zeigte sich bei der anschließenden Tournee, bei der er im April 1981 in Frankfurt, München, Berlin und Hamburg vor ausverkauften Häusern erstmals in Deutschland spielte. Dass Springsteen immer für eine Überraschung gut ist, bewies die Veröffentlichung seines nächsten Albums Nebraska (1982). Anstatt den erfolgreichen Weg von The River weiter zu verfolgen, schuf er auf Nebraska, begleitet nur von Gitarre, Mundharmonika und Glockenspiel, eine düstere Atmosphäre, die den Hintergrund für seine Geschichten über Außenseiter der amerikanischen Gesellschaft abgab. Verglichen mit The River war das Album ein Flop. Heute gilt es mit seinen intimen und eindringlichen, oft depressiv wirkenden Liedern aber als eines seiner besten Alben.
Der Superstar mit Born in the U.S.A. (1984)
Zum Superstar wurde Springsteen mit Born in the U.S.A. (1984), einem Album, das sieben Top-Ten-Hits in den USA hervorbrachte. Die Songs sind im Vergleich zu den Vorgängeralben noch einfacher aufgebaut, das heißt auf das Wesentliche reduziert. Sie sind geprägt von einfachen üblichen Rock-Riffs der Gitarre oder der Keyboards sowie eingängigen „Mitsing-Refrains“, beispielsweise im Titelsong Born in the U.S.A. oder in Glory Days.
Das Album Born in the U.S.A. ist eine der meistverkauften Platten der Rockgeschichte, und für Springsteen folgte eine Welttournee, die ihn im Juni 1985 auch wieder für zwei große Konzerte im Frankfurter Waldstadion und im Münchener Olympiastadion nach Deutschland führte. Der Titelsong wurde nicht nur in den USA vielfach als patriotische Hymne missverstanden, da man mehr auf den mitreißenden Refrain als auf den sozialkritischen Text achtete. Ronald Reagan benutzte das Lied in seinem Wahlkampf, was Springsteen aber unterband.
Nachdem Springsteen jahrelang die Veröffentlichung von Konzertmitschnitten abgelehnt hatte, weil er fürchtete, die Atmosphäre seiner Konzerte könne nicht auf Plattenaufnahmen vermittelt werden, änderte er seine Meinung. Unter dem Titel Live/1975-85 erschien im November 1986 eine Sammlung aus 40 Songs auf fünf LPs beziehungsweise drei CDs. Eine erst im Jahr 2006 veröffentlichte Aufnahme eines Konzertes 1975 in London (Hammersmith Odeon, London ’75) ist ein lebhaftes Dokument, das Springsteen und seine Band voller Spielfreude zeigt. Bootlegs anderer Auftritte sind bei Fans begehrte Sammlerobjekte und kursieren unter diesen in großer Zahl.
1987 erschien das Album Tunnel of Love. Es beschreitet einen Mittelweg zwischen dem martialischen, „verschwitzten“ Stadion-Rock von Born in the U.S.A. und der intimen Stimmung von Nebraska. Die Songs wirken „entspannter“ und gehen eher etwas in Richtung einer modern klingenden Popmusik.
Anschließend legte Springsteen die Zusammenarbeit mit den Musikern der E Street Band auf Eis, ohne die Band offiziell aufzulösen. Es folgten zwei gleichzeitig veröffentlichte Alben im Jahre 1992, Human Touch und Lucky Town, die Springsteen mit verschiedenen weltbekannten Musikern der Session-Szene von Los Angeles einspielte. Die beiden Alben wurden wegen ihrer „zu kommerziellen Ausrichtung“ von eingefleischten Springsteen-Fans als musikalischer Tiefpunkt seiner Karriere gewertet.
Am 11. November 1992 gab Springsteen in Los Angeles ein Konzert in der Reihe MTV Unplugged, in dem er nur den Starter Red Headed Woman unplugged spielte. Das Album erhielt den Titel In Concert/MTV Plugged.
1995 erschien sein zweites Solo-Album The Ghost of Tom Joad, inspiriert von der gleichnamigen Figur aus John Steinbecks Roman Früchte des Zorns (verfimt 1939 mit Henry Fonda). Hier überträgt er das von Steinbeck beschriebene Schicksal der vor ökonomischen und klimatischen Katastrophen fliehenden Okies während der Depressionszeit mit dem Schicksal der lateinamerikanischen Immigranten in den heutigen USA. Auf dem Album spielt Springsteen fast alle Instrumente selbst.
Viele Springsteen-Songs fanden ihren Weg in Kino-Soundtracks. Für Streets of Philadelphia aus dem Film Philadelphia erhielt er einen Oscar für den besten Original-Song, für den Titelsong zum Todesstrafen-Drama Dead Man Walking wurde Springsteen zum zweiten Mal für den Oscar nominiert. Auf die Bitte von Mickey Rourke hin schrieb Springsteen Anfang 2008 The Wrestler als den Titelsong zu dem gleichnamigen Kinofilm, der im Dezember 2008 veröffentlicht wurde. Für die Harry-Potter-Filmreihe reichte er den Song I’ll Stand by You Always ein, der jedoch in keinem der Filme Verwendung fand.
Im November 1998 erschien Tracks, ein Vier-CD-Set mit zahlreichen Aufnahmen aus Springsteens Gesamtwerk, von denen die meisten bis dahin offiziell nicht erschienen waren. Erwähnen möchten wir die Urversion von Born in the U.S.A., die klanglich sehr viel näher am Nebraska-Album liegt.
Im Juli 2002 erschien das Album The Rising, das unter dem Eindruck der Ereignisse des 11. September 2001 entstanden war. Im September 2007 erschien Springsteens Album Magic, das erste mit der E-Street Band, mit dem Album kehrte er zur gitarrenlastigen Rockmusik zurück.
Im März 2012 erschien Wrecking Ball das dem verstorbenen Saxophonisten der E-Street Band Clarence Clemons gewidmet. Im Rahmen der Wrecking Ball-World Tour 2012/2013 spielten Springsteen und die E Street Band erneut zahlreiche Konzerte in Europa, darunter Wien, Zürich, Frankfurt, Köln und Berlin. Die letzte Station des ersten Europa-Legs der Tour war in Helsinki, dort spielten sie unglaubliche 4 Stunden und 6 Minuten das längste Konzert der Bandgeschichte. Im Zeitraum vom 3. Oktober 2017 (Preview) bis 15. Dezember 2018 gab Springsteen unter dem Titel Springsteen on Broadway im Walter Kerr Theatre in New York 236 ausverkaufte Solo-Konzerte, in denen er sang sowie Gitarre und Piano spielte, Anekdoten aus seiner Autobiographie Born to Run und andere Erinnerungen zum Besten gab.
Er läßt es nicht ruhiger angehen und gibt auch mit siebzig alles. Ich freue mich schon darauf Ihn mit der E-street Band 2020 wieder zu sehen.