Die Internationale Funkausstellung (IFA 2018 und bald IFA 2019) in Berlin ist eine der ältesten Industriemessen in Deutschland. Sie findet jährlich im Sommer in den Messehallen unter dem Berliner Funkturm statt. Sie bietet den Ausstellern Gelegenheit, einem breiten Publikum ihre Produkte und Entwicklungen aus den Bereichen Unterhaltungselektronik zu präsentieren. Im Laufe ihrer Geschichte haben zahlreiche Weltneuheiten ihren Weg auf der Funkausstellung begonnen.
1924 fand die Funkausstellung zum ersten Mal in Berlin statt. Bis 1939 fand sie jährlich statt. Nach dem 2. Weltkrieg war der Rhythmus von 1950 bis 2005 mit wenigen Ausnahmen alle zwei Jahre. Seitdem ist sie wieder ein jährliches Ereignis.
Die IFA wurde als Große Deutsche Funkausstellung gegründet und erstmals am 4. Dezember 1924 im dafür errichteten „Haus der Funkindustrie“ am Messedamm auf dem Gelände der heutigen Halle 14 des Messegeländes in Berlin-Westend abgehalten. 1924 waren es bereits 268 Aussteller und mehr als 170.000 Besucher die die eher nüchterne Präsentation ohne Glanz und Glamour erlebten. Am 3. September 1926 wurde der Berliner Funkturm, eines der Wahrzeichen der Stadt, anlässlich der Funkausstellung seiner Bestimmung übergeben. Im gleichen Jahr fand auch die erste Live-Berichterstattung statt, zunächst via Hörfunk. 1928 fand eine der ersten Fernsehübertragungen weltweit statt. Im Jahr 1930 sprach sogar Albert Einstein zur Eröffnung der Funkausstellung. Einige weitere Highlights waren, 1932 das erste deutsche Autoradio (ideal-Werke), ein erschwinglicher Röhrenempfänger kam 1933, AEG präsentierte das erste Tonbandgerät 1935, 1939 kam der sogenannte Volksfernseher, auf einem anderen Gerät wurden die ersten farbigen Fernsehbilder präsentiert. In der Kriegs- und Nachkriegszeit gab es von 1940 bis 1949 keine Funkausstellungen.
1950 fand wieder eine Funkausstellung statt: Veranstaltungsort war diesmal nicht Berlin – zu dieser Zeit bereits geteilt –, sondern Düsseldorf. Auf dieser Messe wurden unter anderem die ersten UKW Empfangsgeräte vorgestellt. 1953 folgte wiederum Düsseldorf als Messestandort. Präsentiert wurden unter anderem Fernsehgeräte mit einer bis zu 43 cm großen Bildröhre. 1961 fand sie zum ersten Mal nach Kriegsende wieder in Berlin statt.
Willy Brandt eröffnete am 25. August 1967 per Knopfdruck offiziell auf der 25. Großen Deutschen Funk-Ausstellung in Berlin das nach dem PAL-System arbeitende bundesdeutsche Farbfernsehen. Das Farbbild startete aufgrund eines Fehlers, bevor Willy Brandt auf den Knopf drückte.
Ab 1971 wurde die Messe als 28.„Internationale Funkausstellung“ (IFA) wieder dauerhaft in Berlin veranstaltet. Highlights aus dieser Zeit waren u.a. 1971 die ersten Videorekorder (VCR) und die ersten drahtlosen Fernbedinungen, 1977 das Video-2000-System
Am 5. September 1981 lief von der 33. IFA die erste Zweiton- und Stereosendung im Fernsehen. Erstmals wurde die neu entwickelte Compact Disc vorgestellt.
1983 wurden zum ersten Mal TV-Empfänger mit digitaler Signalverarbeitung vorgestellt. Auch wurde als Experiment erstmals 3-D-Fernsehen gezeigt.
Im Jahre 1985 gab es erste HDTV-Vorführungen. 1985 wurden Multinorm-Fernsehgeräte präsentiert. 1987 gehörten DAT-Rekorder, CD-Video-Geräte und Jumbo-Fernseher zu den Attraktionen.
Seit 1991 findet wieder eine gesamtdeutsche IFA statt. Technische Innovationen in diesen Jahren waren unter anderem: 1991: die digitale Compact Cassette und Mini Disc. 1993: Laser-Fernsehgeräte und Autoradios als Mediencenter. 1995: 16:9/PALplus, TV-/PC-Kombinationen, Dolby-Surround-Anlagen, Flachbildschirme und Laser-TV 1997: digitale TV-Geräte, DAB-Empfangsgeräte, DVD-Spieler, digitale Camcorder und digitale Fotoapparate 1999: Plasma-Flachbildschirme, MP3-Player, Mobiltelefone mit Internet-Zugang und Home-Networks 2001: DVD-Recorder, 29-Zoll-LCD-Fernseher im Breitbildformat, TV-Gerät mit Internetzugriff, DVD+RW-PC-Brenner 2003: Camcorder und Digitalkameras, Multimedia Home Platform (MHP), 2005: HDTV-Geräte und Handy-TV.
Weitere Infos zur aktuellen IFA 2017 unter: http://www.ifa-berlin.de