Gute Allianzen Teil 1. Deep Purple legendäre Platten

Ein Beitrag von Holger-Thorsten „HoTo“ Hippen / Analog Magazin Ausgabe 01.2018

Gute Allianzen Teil 1.

Deep Purple – legendäre Platten

Ein Beitrag von Holger-Thorsten „HoTo“ Hippen / Analog Magazin Ausgabe 01.2018

Auf die Verpackung kommt es an. Wer Vinyl kauft, kauft auch die Verpackung, sprich, das Cover.

Aber über die Jahrzehnte hinweg wurde das Cover immer mehr zum Teil des Musikkunstwerkes. Es wurde so wichtig, das es auch mit einem der wichtigsten Preise bedacht wird, siehe den Bericht über Klaus Voormann in 2017, der für das „Revolver“- Cover der Beatles ebenso einen Grammy bekam. Wobei unterschieden wurde, zwischen „Graphic“- und „Photograph“- Grammy. Voormann gewann in der Kategorie „Graphic“.

„Revolver“ war seinerzeit auch nominiert als bestes Album des Jahres, diesen Preis bekam aber Frank Sinatra für „Strangers in the night“. Die Kategorie bestes Cover gab es bei den Grammys schon von Anfang an. In der Frühzeit der Vinyl-Schallplatte und natürlich auch beim Vorläufer Schellackplatte war meist nur schnöde Pappe mit Firmenaufdruck der Herausgeber zu erkennen. Die Grammys werden seit 1958 verliehen.

(Bild oben Deep Purple Album 1969 „One Nation Underground“ / Künstler Pearls before Swine)

Ein Cover kann den Wert einer Platte ziemlich nach oben treiben. Aufmerksame Leser erinnern sich an das letzte Heft mit dem Scorpions-Album „Virgin Killer“. Hier bestimmt das Cover den Wert und nicht die Musik. Mit dem Aufkommen der psychedelischen und der moderneren Rockmusik, der sogenannte sexuellen Freiheit, veränderten sich die Cover. Man ließ sich mehr einfallen, als nur den Künstler oder die Band zu fotografieren. Viele Cover-Ideen für Platten, die bei der EMI herausgekommen sind, stammten von Hygnosis, und haben noch heute Wiedererkennungswert.

Und wer eine kleine Sammlung sein eigen nennt, hat auch etliche Cover mit Besonderheiten am Lager. Okay, den Reißverschluss bei den Stones oder die Banane von Warhol besitze ich nur als Nachpressung., eben ohne Bananen-Impact und ohne echten Reißverschluss, dafür habe ich aber einige Scheiben gefunden, die aus unterschiedlichen Gründen interessant sind. Manchmal ist es auch der Inhalt, der in einem Cover versteckt ist. Ich sage nur Damen-Slip. Diese Album kommt nachfolgend auch in diesem Bericht vor.

(Album Alice Cooper , „Titel School`s out“, von 1972)

Dabei wird Wertvolleres genauso vorhanden sein wie preislich eher günstigeres. Wir befassen uns mit Kunst, Umverpackung, Spielkarton, Poster als Cover, runden Covern, Cover mit Einschub-Optionen, mit Booklets oder ähnlichem. Das alles wie immer in meiner üblichen Art, das eine kleine Mini-Besprechung der Platten samt derzeitigem Wert. Und somit starten wir den Reigen gleich mit zwei Alben zum gleichem Thema. Wie das geht? Hieronmyus Bosch lautet die Lösung. Und die Platten: Deep Purple mit „Deep Purple“ und „Pearls before Swine“ mit „One Nation Underground“. Beide haben die rechte Tafel von Boschs Triptychon „Der Garten der Lüste“ als Cover. Diese Seite des Triptychons ist der Hölle gewidmet, hier der Musikerhölle.

„Pearls before Swine“ haben das Rennen gewonnen. Sie haben schon 1967 Ihr Album herausgebracht. Die Formation kommt aus den USA und machte laut offiziellen Angaben Folkrock. Also, ich würde mal sagen, Folk Elemente sind da, aber eine Tüte haben die Musiker vorher schon zu sich genommen. Dieser doch arg psychedelische Folkrock ist bei den meisten kaum bekannt, und da das Cover einen Sepia-Effekt aufweist, der bei dem Bild so nicht vorhanden ist, muss der Sammler für diese Rarität 85 Euro berappen. Ja, und die Jungs um Deep Puple, mit den Herren Evans und Simper statt Gillan & Glover haben die Idee mit dem Cover erst zwei Jahre später gehabt. Im Gegensatz zu PbS ist das Album mit dem genialen Titel „April“ aber deutlich bekannter.

„Deep Purple“ von Deep Purple war das dritte Album der Band. Die Band existiert noch heute. Mein Exemplar ist eine Nachpressung aus den Achtzigern mit LG-Nummer. Ergo ist sie deutlich günstiger und schlägt mit einem Sammlerwert von 15 Euro milde zu Buche. Gehören tut Sie in jede ordentliche Rock- & Pop Sammlung. Und Pearls before Swine? Dito, würde ich sagen, läuft gerade auf meinem Dreher, und ich finde diese Folk-Ding-Kiffer-psychedelic-Geschichte hat was. „Schools out“, einer der Hits von Alice Cooper, der auch oft als Schock-Rocker verunglimpft wird. Aber was Sein oder was Schein ist, möge hier jeder gerne selber entscheiden. Herr Cooper war zu jener Zeit so ziemlich angesagt. Heute macht er immer noch Musik, bedient aber Rockstationen on Air, wie „Radio Show“, wo er, das muss man ihm lassen, ordentliche Musik auzulegen weiß. Das Album, das hier vorliegt, ist in jeder Hinsicht ein Sammelobjekt. Es hat die zu dieser Zeit gültige Label-Version. Die Damenunterhose ist ebenfalls noch vorhanden, und das Cover mit dem Aufklappmechanismus ist auch im Original erhalten. Und wenn einem so viel Gutes widerfährt, dann ist es, nein keinen Asbach, aber 65,00 Euro wert. Für interessierte: Kurz nachdem die Platte mit dem grünen Label auf dem Markt war, wechselte Warner auf das so genannte Burbank-Label, was bedeutet, das Platten von 1972  mit grünem Label in der Regel Originalpressungen sind.

Fortsetzung folgt!

 

 

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