Im weitesten Sinne war Rare Earth eine Band, die nie wirklich den Mainstream eroberte, aber dennoch einen bleibenden Eindruck in der Musikgeschichte hinterließ. Sie sind ein faszinierendes Beispiel für eine Band, die zwar in den 70er und 80er Jahren nicht die gleiche Bekanntheit wie ihre Zeitgenossen erlangte, aber in der Progressive Rock-Szene immer noch als Geheimtipp gilt. In diesem kurzen Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf die Geschichte von Rare Earth, ihre Meilensteine, ihre besten Alben und ihre Mitglieder. Und vor allem, warum die Band heute noch im Gedächtnis vieler Musikliebhaber bleibt.
Die Entstehung von Rare Earth:
Die Band Rare Earth wurde 1961 in Detroit, Michigan, gegründet, aber es war nicht die klassische Bandgründung, die mit einer sofortigen Erfolgsgeschichte verbunden war. Die Ursprünge von Rare Earth gehen auf die Formation der Band The Sunliners zurück. Später änderten sie ihren Namen in Rare Earth, was den Beginn eines neuen Kapitels markierte.
1970 war das Jahr, in dem Rare Earth ihren Durchbruch auf Motown Records schaffte. Dies war damals außergewöhnlich, da Motown traditionell eher für seine Soul- und R&B-Künstler bekannt war. Rare Earth brachte mit ihrer Mischung aus Rock, Blues und Jazz frischen Wind in das Label. Sie wurden als eine der ersten Rockbands auf Motown unter Vertrag genommen – eine Entscheidung, die sowohl für die Band als auch für das Label zur Legende wurde.

Die besten Alben und Plattenempfehlungen:
1. “Rare Earth” (1969):
Das selbstbetitelte Debütalbum brachte gleich die erste große Welle von Anerkennung. Es wurde vor allem durch den Song “Get Ready” bekannt, eine lange, epische Rocksuite, die zu einer der bekanntesten und beliebtesten Kompositionen der Band wurde. Die Band vereinte in diesem Track Progressive Rock mit Soul und Rhythm and Blues, was damals für viele ein völlig neuer Sound war.
2. “Ecology” (1970):
Ein weiteres bedeutendes Album, das viele ihrer progressiven Rock-Elemente betonte und das weiter die Richtung ihrer Musik festigte. Hier finden sich Songs wie “King of the World”, die die Band als ernsthafte Musiker im Bereich des Progressiven Rock etablierten.
3. “Live in Concert” (1971):
Das Live-Album aus dem Jahr 1971 wurde von der Band als eines ihrer besten Werke angesehen. Besonders der Song “Get Ready” (nochmals) wird als eine der herausragendsten Live-Performances der Band betrachtet.
4. “One World” (1971):
Ein weniger bekanntes Album, aber nicht weniger wichtig. One World zeigte die Band von einer eher experimentellen Seite, mit einer Mischung aus Jazz, Rock und sogar funkigen Elementen. Es ist ein Muss für Fans, die tiefer in den Katalog der Band eintauchen wollen.

Die Meilensteine der Band in den letzten 50 Jahren:
Die Jahre nach den frühen 70er Jahren waren für Rare Earth von wechselnden Besetzungen und Musikstil-Änderungen geprägt. Doch einige Schlüsselmomente stachen besonders hervor:
- 1971: Get Ready erreichte die Top 10 der US-Charts und brachte Rare Earth erstmals den internationalen Durchbruch. Dies war der Höhepunkt der frühen Jahre, als die Band mit ihren langen Songs und komplexen Arrangements die progressive Rock-Szene eroberte.
- 1973: Rare Earth verließ Motown und unterzeichnete bei Gordy Records. Dieser Schritt markierte eine neue Ära für die Band, aber ihre Popularität begann zu sinken, da der Musikgeschmack sich weiter veränderte und die Progressive-Rock-Welle langsam abflachte.
- 1980er Jahre: Die Band versuchte in den 80er Jahren, sich mit einem neuen Sound zu etablieren, jedoch ohne den früheren Erfolg wiederholen zu können.
- 2000er Jahre: Die Band gab weiterhin vereinzelt Konzerte und war vor allem im US-Mittelwesten sehr aktiv. Ihr Einfluss und ihre Nische in der Progressiven Rockszene blieben bestehen, aber ihre Hauptphase war längst vorbei.
Mitglieder und deren Schicksale:
Im Laufe der Jahre hat die Band viele Mitgliederwechsel durchlebt. Hier sind die wichtigen Mitglieder und deren Schicksale chronologisch:
- Pete Rivera (Gesang, Schlagzeug):
Pete Rivera war eines der Gründungsmitglieder und eine der prägenden Figuren in der Band. Er war mit seinen markanten Vocals und seinem Schlagzeugspiel ein wesentlicher Bestandteil des charakteristischen Rare-Earth-Sounds. Pete Rivera verließ die Band Ende der 70er Jahre und wurde später ein Solokünstler. Er lebt heute noch, tritt aber nicht mehr regelmäßig auf. - Gil Bridges (Saxophon, Flöte):
Gil Bridges war ein weiteres Gründungsmitglied und wurde für seinen einzigartigen Einsatz von Blasinstrumenten bekannt. Gil Bridges starb 2022 nach einer langen Karriere, in der er Rare Earths Sound entscheidend prägte. - John Persh (Bass, Gitarre):
John Persh trat der Band in den frühen 70ern bei und war ein weiteres langjähriges Mitglied. Über seine späteren Jahre ist wenig bekannt, doch er bleibt eine prägende Figur in der Musik der Band. - Mark Olson (Gitarre):
Mark Olson war ein Gitarrist, der mit Rare Earth einige ihrer bekanntesten Alben einspielte. Auch er verließ die Band und ging in die Musikgeschichte als einer der kreativen Köpfe ein.
Lebt die Band heute noch?
Ja, obwohl Rare Earth nie wieder die Höhen ihres Durchbruchs erreichte, gibt es noch immer sporadische Auftritte. Die Band tritt mit einer modifizierten Besetzung auf, wobei einige der ehemaligen Mitglieder in verschiedenen Konfigurationen auftreten. Besonders in den USA, aber auch in Europa, gibt es immer noch Gelegenheitsauftritte, bei denen die Band ihre größten Hits spielt.
Schlusswort:
Obwohl Rare Earth nie die Anerkennung der breiten Öffentlichkeit erlangte, die sie vielleicht verdient hätte, bleibt sie in der Welt des Progressive Rock und darüber hinaus eine unverzichtbare Band. Ihre Alben und Songs haben einen bleibenden Einfluss auf die Musiklandschaft und erfreuen sich nach wie vor vieler treuer Fans. Mit einer Mischung aus Progressive Rock, Jazz und Soul bleibt Rare Earth ein faszinierendes Phänomen der Musikgeschichte, das auch nach über 50 Jahren noch immer verehrt wird.
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