Saxophonist Shabaka Hutchings und seine Band spielen Spiritual Jazz, Afrobeat bis G-Funk
Diese neue Zusammenstellung ist eine Fibel für die junge, aufstrebende Londoner Jazzszene und versammelt einige ihrer größten Talente. We Out Here besteht aus neun neu aufgenommenen Titeln und fängt einen Moment ein, in dem Genrebezeichnungen weniger wichtig sind als rohe, konzentrierte Energie. Wenn man sich die Reihenfolge des Albums ansieht, könnte es leicht als Namensliste einiger der besten und fleißigsten Londoner Bands der letzten Jahre dienen. Die Ergebnisse, die an drei langen, fruchtbaren Tagen in einem Studio im Nordwesten Londons aufgenommen wurden, sprechen für sich selbst: Sie sind ein Fenster in die weitsichtige Zukunft des Londoner musikalischen Undergrounds.
Brownswood präsentiert einen Top-Sampler über die brodelnde, junge Londoner Jazzszene mit neun exklusiven Beiträgen.
Mit dabei sind der vielgepriesene Saxofonist Shabaka Hutchings, sein Sons-Of-Kemet-Bandkollege Theon Cross, das Ezra Collective, dessen Drummer und Bandleader Femi Koleoso mit Pharaohe Moch tourte, Joe Armon-Jones, bekannt von seinen Tourneen mit Ata Kak, Kokoroko mit dem Gitarristen Oscar Jerome, bekannt mit seinen Solowerken, u.v.a.
Sie alle verarbeiten reichhaltige Einflüsse von Spiritual Jazz über Afrobeat bis G-Funk.
Das Album fasst einige der vitalen Ideen zusammen, die von dieser aufkeimenden Bewegung ausgehen. Es spiegelt wider, wie die vom Jazz beeinflusste Musik Londons in neue Bereiche vordringt, und der Sound der Platte schöpft aus einem breiten Pool. Es gibt auch viele Überschneidungen zwischen den einzelnen Gruppen, was für die engen Kreise spricht, die die Szene ausmachen; gemeinsame Besetzungen spiegeln die gegenseitige Zusammenarbeit und den DIY-Geist wider, die zur zweiten Natur geworden sind.
Der allgegenwärtige, viel gepriesene Saxophonist Shabaka Hutchings ist der musikalische Leiter des Projekts. Seine eigenen jüngsten Projekte reichen von den mit Südafrika verbundenen, spirituell orientierten Jazzern Shabaka and the Ancestors bis hin zu den Sons of Kemet, die ihre mit der Diaspora verbundenen Kompositionen mit sehr direkten Live-Shows verbinden. Sein Beitrag bindet eine geschickte, genre-agnostische Sensibilität, die alle Musiker auf dem Album teilen.
Inside The Acorn“ von Maisha ist ein wanderndes, forschendes Stück, das zarte Klavier- und Perkussionsklänge mit einem scharfen Wechselspiel zwischen Flöte und Bassklarinette verbindet. Ezra Collective – deren Schlagzeuger und Bandleader Femi Koleoso bereits mit Pharaohe Monch auf Tournee war – legen bei Pure Shade“ einen straffen, vom Afrobeat geprägten Rhythmus an den Tag, wobei das letzte Drittel in einen melodischen, bedeutungsvollen Schlussabschnitt übergeht.
Auf Moses Boyds „The Balance“ baut der Schlagzeuger – der das jüngste, von der Kritik gelobte Album von Zara McFarlane mitproduziert hat und auch mit Größen wie Sampha auf Tour war – eine gleichmäßig schnelle, atmosphärische Kreation, die im Laufe des Albums an Rhythmus und Intensität verliert. Theon Cross – der zu Hutchings‘ Sons of Kemet gehört – beginnt seinen Track Brockley“ mit dem unverwechselbaren tiefen Rumpeln seiner Tuba. In dem sich windenden und hypnotisierenden Stück verflechten sich Tuba- und Saxophonlinien in rhythmischen und melodischen Parallelen.
Nubya Garcias „Once“ zeigt einen ähnlich kontrollierten Ansatz und ist straff und sorgfältig dosiert, wobei ihr Tenorsaxophon eine sorgfältig aufgebaute Energie zu einem explosiven Ende führt. Shabaka Hutchings‘ „Black Skin, Black Masks“ ist typischerweise schwer zu definieren: Mit einem schrägen, sich verschiebenden rhythmischen Rückgrat prägen wiederholte Phrasen – gespiegelt zwischen Klarinette und Bassklarinette – das Stück mit einer verführerischen Färbung.
Triforce’s „Walls“ ist eine Performance in zwei Teilen: Beginnend mit Mansur Browns schmachtender, lyrischer Gitarre, wechselt die zweite Hälfte zu einem tief hängenden, g-funk-lastigen Groove. Joe Armon-Jones, dessen irrwitzige Fähigkeiten am Klavier ihn schon mit Größen wie Ata Kak auf Tournee geschickt haben, präsentiert auf „Go See“ ohrwurmartige, eindringliche Motive, die mit einem spielerischen, improvisatorischen Ansatz mit viel Raum für Improvisationen und Soli kombiniert werden. Kokoroko schließlich, deren Gitarrist Oscar Jerome mit seinem Solomaterial für Furore sorgt, wählen eine sanftere Taktik als viele der anderen Beiträge und präsentieren mit „Abusey Junction“ eine lyrische Meditation in gleichmäßigem Tempo, bei der sich gesungener Gesang mit sanft gespielter Gitarre verbindet.
LP 1
- Maisha : Inside The Acorn
- Ezra Collective : Pure Shade
- Moses Boyd : The Balance
- Theon Cross : Brockley
LP 2
- Nubya Garcia : Once
- Shabaka Hutchings : Black Skin, Black Masks
- Triforce : Walls
- Joe Armon-Jones : Go See
- Kokoroko : Abusey Junction
Tolles Platte, die jeden Euro wert ist und gut klingt! 👍👍👍👍👍