Wer kennt nicht das Unternehmen BOSE?

Eine kurze Geschichte über das US-Unternehmen „BOSE“.

Das Unternehmen „BOSE“ ist dem anspruchsvollen Musikliebhaber sicher ein Begriff. Die Produktpalette des 1964 gegründeten Unternehmens umfaßt neben HiFi-Komponenten, Lautsprecher, Kopfhörer und Verstärker. Der Schwerpunkt liegt aber auf kompletten Heimkino-Systemen. Sicherlich weitaus weniger bekannt dürfte der spannende Hintergrund des Unternehmens „Bose“ sein.

Der Gründer Amar Gopal Bose wurde 1929 in Philiadelphia (Pennsylvania) geboren, sein Vater war ein bengalischer Revolutionär. Aus Kalkutta war er vor der britischen Kolonial-Polizei geflüchtet. Nachdem das Importgeschäft (Handel mit Kokosnuss- und Sisalmatten) des Vaters wegen des Zweiten Weltkriegs zusammenbrach, trug der 13-jährige Amar mit der Reparatur von Radiogeräten etwas zum Einkommen der Familie bei. Bereits 1956 promovierte Amar Bose in Elektrotechnik und betrieb von 1956 bis 1968 Grundlagenforschung zur Psychoakustik. Das Interesse hieran entstand, nachdem er nach dem Kauf einer sehr hochwertigen Stereoanlage vom Höreindruck enttäuscht war. Bose war auch als Assistenzprofessor tätig. Die Grundlagenforschung betrieb er u.a. auch im Konzertsaal des Boston Symphony Orchestra. Er ermittelte das nur etwa zehn Prozent des Schalls das Ohr auf direktem Wege erreichen. Die anderen 90 Prozent werden zuvor an Oberflächen reflektiert. Aufgrund dieser Ergebnisse entwickelte er einen Lautsprecher der in alle Raumrichtungen abstrahlte.

Bildergebnis für Amar Bose

Erst auf drängen seines Doktorvaters, Yuk-Eing Lee, gründete Amar Bose 1964 die Bose Corporation. Im Jahr 1968 entstand der legendäre Lautsprecher „901 Directing/Reflecting“. Im Vergleich zum normalen Stereolautsprecher ermöglichte er ein gutes Hören in fast alles Bereichen im Raum. Dies war möglich durch einen Equalizer im Lautsprecher. Bis 2015 wurde diese Lautsprecherbox in diversen, immer weiterentwickelten Serien gefertigt. Ab 1987 wurden die Basslautsprecher von Mittel- und Hochtöner getrennt, woraus dann ab 1995 das erste Home Entertainment System von Bose entstand.

Die Bose Corporation war bis zum Tod von Amar G. Bose 2013 eines der wenigen Unternehmen der Unterhaltungselektronik die vom Inhaber geführt wurden. Einen großen Teil des Gewinnes hat Bose immer wieder in die Forschung investiert. Bose gehörte laut Forbes zu einem der 1.000 reichsten Menschen.

Bose stellt auch ganze Beschallungsanlagen für Kirchen (z. B. Petersdom) her. Auch die NASA wird von Bose beliefert, im Space Shuttle befanden sich auch Bose Lautsprecher. Heute hat Bose mehr als 9.000 Mitarbeiter und fertigt inzwischen auch Produkte für die Luftfahrt, Autoindustrie und Medizintechnik.