1885- die Geburtsstunde des Keyboard / Yamaha

1885- die Geburtsstunde des Keyboard

Die Geschichte der elektronischen Tasteninstrumente begann 1885, als Edward Norton Lorenz das erste brauchbare elektromechanische Instrument herstellte. Zwölf Jahre später präsentierte Thaddeus Cahill das sogenannte Dynamophon, den ersten Synthesizer, der nur Sinustöne lieferte. 1906 wurde die Elektronenröhre erfunden, Grundlage für viele moderne Instrumente. Friedrich Trautwein ertüftelte dann 1924 das Trautonium. 1934 entstand dann die legendäre Hammond-Orgel von Laurens Hammond. Deren Klangsynthese beruht auch auf Sinustönen; diese werden aber in verschiedener Oktavlage (Fußlage) zusammengemischt und ergeben einen komplexen Klang auf jeder Taste. Der erste spannungsgesteuerte Synthesizer wurde von Robert Moog erfunden, worauf dann der Minimoog 1970 folgte. Keyboards werden heute zumeist eingesetzt, um traditionelle oder historische elektronische Instrumente zu simulieren bzw. die Klänge mehrerer dieser Instrumente in sich zu vereinigen. Man kann sie zum Beispiel in einer Band nutzen oder auch anders.

Das weit verbreitete Homekeyboard wird oft in der Hausmusik und der Musikpädagogik eingesetzt. Höherwertige Keyboards, oft mit komfortabler Programmiermöglichkeit ausgestattet, werden häufig von Alleinunterhaltern verwendet, meistens im Umfeld der Tanz- und Unterhaltungsmusik. Mit den erweiterten MIDI-Funktionen kann automatisiert eine komplette Band simuliert werden. Die dafür nötigen MIDI-Arrangements werden vom Musiker selbst erstellt oder käuflich erworben. Im Tonstudio unterstützen sogenannte „Masterkeyboards“ oder „Workstations“ den Musiker bei der Komposition oder Produktion von Musikstücken.

In den verschiedensten Musik-Genres werden Keyboards eingesetzt. Im professionellen Umfeld bedient der Keyboarder meistens mehrere spezialisierte Geräte, etwa Synthesizer, E-Piano, Sampler oder Hammond-Orgel. Das Keyboard bildet in vielen Stilen das harmonische Fundament eines Musikstückes.

Viele professionelle Keyboarder erhielten ihre Ausbildung auf dem Klavier oder der Orgel. Der Einstieg auf einem akustischen Tasteninstrument wird von vielen Musikpädagogen empfohlen. Dennoch ist inzwischen eine Primärausbildung auf dem Portable Keyboard in vielen Musikschulen möglich.

Die bekanntesten Hersteller von Keyboards sind u.a.:

Yamaha, Japan: mit Abstand größter Hersteller von Keyboards; gesamte Produktepalette, vom Einsteigermodell über die Mittelklasse bis hin zu Instrumenten für den professionellen Gebrauch.

Mehr Infos auf https://de.yamaha.com/de/products/musical_instruments/keyboards/index.html

Roland, Japan: derzeit nur zwei Modelle im Einsteiger- und Mittelklasse-Segment.

Korg, Japan: Mittelklasse und professioneller Bereich.

Ketron, Ancona, Italien: Produkte für Alleinunterhalter und Amateure; Keyboards im Mittelklasse- und professionellen Bereich. Spezialität: Knopfkeyboards und Soundmodule.

Casio, Japan: Spezialität: Low-Price-Instrumente im Einsteiger-Segment.

In den 1980er Jahren etablierte sich durch die neuen Möglichkeiten der digitalen Klangerzeugung das heute gebräuchliche Keyboard. Das E-Piano wurde mit dem Aufkommen der Samplingtechnik in den 1990er Jahren populär. Ebenfalls in den 1990er Jahren wurden die ersten Keyboards für Laien im niedrigen Preissegment auf den Markt gebracht. Heute gibt es eine breite Palette von Modellen verschiedener Hersteller, die verschiedene Ansprüche abdecken.