Laurens Hammond kam 1895 in Evanston, Illinois, USA zur Welt. Er war ein amerikanischer Geschäftsmann und Erfinder, der insgesamt 110 Patente erhielt. Seine bekannteste Erfindung ist die Hammond-Orgel. Von 1898 bis 1909 lebte Hammond mit seiner Familie in Genf, Dresden und Paris. Zum Zeitpunkt der Rücksiedlung nach Amerika sprach er neben Englisch auch fließend Deutsch und Französisch. Er studierte an der Cornell University und erhielt dort seinen Abschluss im Jahre 1916. Laurens Hammond, selbst kein Musiker, erfand um 1920 für von ihm produzierte Uhren einen Wechselstrom-Synchronmotor. Danach zog er nach Detroit und arbeitete für die Gray Motor Company, einer Firma für Marinemotoren. Dies brachte ihm so viel Geld ein, dass er die Firma verlassen konnte. Von 1932 an suchte er weitere Anwendungsmöglichkeiten für diesen Motor. Er forschte in New York in Privatarbeit weiter an Motoren und anderem und reichte am 19. Januar 1934 das Patent für eine elektromechanische Orgel ein. Seine erste Orgel, die Hammond Modell A, wurde am 24. April 1935 mit der ersten Symphonie von Johannes Brahms der Öffentlichkeit vorgestellt. 1973 verstarb er in Cornwall, Connecticut, USA.
Die Hammond-Orgel war als Ersatz für die Pfeifenorgel gedacht. Sie wurde ein Unterhaltungsinstrument des Jazz. Als preisgünstiger Ersatz für Pfeifenorgeln in nordamerikanischen Kirchen wurde begonnen, sie in der Gospel-Musik zu verwenden. Von dort breitete sich die Hammond-Orgel in Rock, Rhythm and Blues, Soul, Funk, Ska, Reggae, Fusion aus. Als vollwertiger Ersatz für Pfeifenorgeln konnte sich die Hammondorgel jedoch nicht etablieren.
Größte Popularität hatte sie in den 1960er und 1970er Jahren; damals kam im Mainstream kaum eine Band ohne Orgel aus. Aber auch heute noch sind ihr unverwechselbarer Klang beziehungsweise Nachahmungen dieses Klanges in der Populärmusik weit verbreitet. Im Laufe der Jahrzehnte wurde die Hammond-Orgel (vor allem das Modell B3 in Verbindung mit einem Leslie-Lautsprechersystem) zu einem etablierten Instrument.
Nachfolger und Eigentümer des Namens Hammond ist seit 1986 ein japanisches Unternehmen, das unter dem Firmennamen Hammond-Suzuki moderne Orgeln der Marke Hammond im alten Stil und Klang vermarktet. Bei diesen wird der Klang des Tongenerators mittels digitaler Technik simuliert. Der deutsche Distributor in Setzingen bei Ulm unterhält noch eine Fachwerkstatt für die Instandsetzung der alten Modelle; im großen Verkaufsraum befinden sich auch Original-Hammond-Orgeln.
Künstler die u.a. auf einer Hammond-Orgel spielen:
Stevie Wonder, Don Airey, Gregg Allman, Tori Amos, Rod Argent, Brian Auger, Hugh Banton, Peter Bardens, Graham Bond, Tony Banks, Lou Bennett, Carla Bley, James Brown, Milt Buckner, John „Rabbit“ Bundrick, Jerry Burke, Felix Cavaliere. Elbernita „Twinkie“ Clark, Rob Collins, Tom Coster, Vincent Crane, Jesse Crawford, Wild Bill Davis, Lenny Dee, Joey DeFrancesco, ‚Papa‘ John DeFrancesco, Barbara Dennerlein, Tyrone Downie, Charles Earland, Keith Emerson, John Evan, Eddie Hardin, Georgie Fame, Danny Federici, Mike Finnigan, Matthew Fisher, Mick Gallagher, George Gershwin, Alan Hawkshaw, Isaac Hayes, Ken Hensley, Doug Ingle, Booker T. Jones, Melvyn „Deacon“ Jones, John Paul Jones, Lonnie Jordan, Al Kooper, Wojciech Karolak, Franz Lambert, Jon Lord, Ray Manzarek, Jack McDuff, Ian McLagan, Goldy McJohn, Ron „Pigpen“ McKernan, Money Mark, Billy Preston, Alan Price, Ethel Smith, Dr. Lonnie Smith, Earl Van Dyke, Thijs van Leer, Fats Waller, Steve Winwood, Rick Wright, Klaus Wunderlich und Larry Young