Schon immer war ich ein Fan von Alan Parsons. Was immer auch von ihm erscheint man konnte sich immer sicher sein das alles perfekt war. Er war stets ein kreativer Kopf, egal ob als Musiker, Tontechniker, Produzent oder Mitbegründer des legendären „The Alan Parsons Projekt“. Sein letztes Album „The Secret“ erschien im April 2019 bei Frontiers Records.
Alan Parsons – The Secret
Es wurde auch Zeit, nach 15 Jahren kehrt Parsons mit einem neuen Album „The Secret“ zurück. Der Soundmagier Allan Parsons mischt poppigen Rock mit progressiven Versatzstücken. Für das Album konnte er starke Sänger wie ex-„Foreigner“ Frontman Lou Gramm oder Jason Mraz gewinnen. Ein weiterer prominenter Musiker, der ehemalige GENESIS Gitarrist Steve Hackett eröffnet mit dem instrumentalen Opener „The Sorcerers Apprentice“ das Album.
Mein persönliches Highlight ist der Song „Sometimes“, hier singt Lou Gramm wie zu seinen besten „Foreigner“ Zeiten. „The Secret“ liefert perfekte Soundqualität und jede Menge gute Musik. Bei „As Lights Fall“ tritt Parsons selber ans Mikrophon und singt. Die Stimme ist angenehm und der Song läßt sich gut hören. Schade, das er nicht öfter zu hören ist. Mit seinen früheren Scheiben, besonders dem Überalbum „Tales of Mystery and Imagination Edgar Allan Poe“ kann man es nicht vergleichen. Es ist aber einfach großartig von dem nun mittlerweile siebzigjährigen noch neue Musik zu hören.
Besonders habe ich mich gefreut das Parsons gleichzeitig mit der Veröffentlichung des Albums auch wieder auf Deutschlandtour ging. Ich hatte die Möglichkeit ihn in Düsseldorf zu erleben.
Alan Parsons 2019 live in Düsseldorf
Wie immer paste einfach alles, der gut abgemischte Sound, die Lightshow und die hochkarätigen Musiker auf der Bühne. Parsons kam locker in legerer Weste mit Schal um den Hals. Er überließ den vorderen Bühnenbereich des gut zweistündigen Konzerts meist den anderen Musikern und hielt sich oft bescheiden im Hintergrund. Er spielte Akustikgitarre und Keyboard.
Im Repertoire waren die Klassiker und einige Titel der neuen CD „The Secret“. Wirklich gefeiert wurde Parsons aber für seine Hits. Alan Parsons spielte Meilensteine wie „Don’t answer me“, „Prime Time“, die Ballade „Old and Wise“ und „I in the Sky“, die Instrumentalnummern „Sirius“, „Mammagamma“ und „Lucifer“. Die Hymne „Lucifer“ ist heute immer noch als Titelmelodie des Politmagazins „Monitor“ zu hören. Hin und wieder übernahm Parsons auch selbst die Leadvocals überließ jedoch meist das Mikro den starken Stimmen von Todd Cooper, Ted Kollmann und P. J. Olsson. Cooper spielte auch Saxophon.
Besonders war ich überrascht als Alan Parsons Chris Thompson von Manfred Manns Earth Band auf die Bühne holte, der mich stimmlich aber eher enttäuschte. Das Stück „Limelight“ widmete er seinem 2009 verstorbenen langjährigen Mitstreiter bei „The Alan Parsons Project“, Eric Woolfson. Bei dessen Part bat er das Publikum seine leuchtenden Handys hochzuhalten, da es ja schon fleißig mitgefilmt habe, was illegal sei. Hier sprach Parsons eine Unsitte an, die teils sehr störend sei. Nicht nur für das Publikum, sondern auch für die Künstler auf der Bühne: „Schaut es doch direkt an und nicht auf dem Bildschirm eurer Smartphones“, bat er die Fans und stieß dabei leider vorwiegend auf taube Ohren.
Alan Parsons Karriere und Leben
Parsons kam am 20. Dezember 1948 in London zur Welt. Als Kind lernte er Klavier, Gitarre und Flöte zu spielen. Er lernte in den Abbey Road Studios in London und war Assistenz-Toningenieur der Aufnahmen der Beatles-Alben „Abbey Road“ (1969) und „Let It Be“ (1970). Außerdem war er Toningenieur des Pink-Floyd-Albums „Atom Heart Mother“ (1970) und hatte seinen Durchbruch als Toningenieur mit deren Album „The Dark Side of the Moon“ (1973). Danach saß er für Künstler wie Pilot, Steve Harley, John Miles und Al Stewart am Mischpult. Für die Wings hat Parsons an den ersten drei Alben mitgearbeitet.
Als kreativer Kopf mit vielen Ideen für Lieder erwies sich Eric Woolfson, den Parsons während der Arbeit in den Abbey Road Studios kennenlernte. 1976 adaptierten Parsons und Woolfson diverse Geschichten von Edgar Allan Poe und formten mit Gastmusikern daraus das Album „Tales of Mystery and Imagination“, das sie unter dem Namen „The Alan Parsons Project“ veröffentlichten. Ihren ersten Top-10-Erfolg hatten sie Ende 1979 in Deutschland mit dem Instrumentalstück „Lucifer“ aus dem Album Eve. Parsons war Produzent und Toningenieur der Filmmusik zu Richard Donners Film „Der Tag des Falken“ (Ladyhawke) (1985), die von Andrew Powell im typischen Alan-Parsons-Project-Stil komponiert wurde, allerdings auch komplett instrumental ist.
1990 endete die Zusammenarbeit mit Woolfson. Parsons veröffentlichte danach – zum Teil mit alten Kollegen aus Project-Tagen wie Stuart Elliott (Schlagzeug) und Ian Bairnson (Gitarre) mit mäßigem Erfolg weitere Alben: Try Anything Once (1993) und On Air (1996) sind im klassischen Rockstil gehalten. Auf den folgenden Alben „The Time Machine“ (1999) und „A Valid Path“ (2004) ist ein Übergang zu Electronica festzustellen. 2013 produzierte er zusammen mit dem dreifach Grammy-nominierten Progrock-Musiker Steven Wilson dessen drittes Solo-Album „The Raven That Refused to Sing (And Other Stories)“.
Nach zwölf vorangegangenen Nominierungen ohne Sieg gewann Alan Parsons bei den Grammy Awards 2019 für seine Arbeit als Toningenieur des Mixes und des Audio-Masterings sowie als Produzent des Surround Sounds der Wiederveröffentlichung des Alan Parsons Project Albums „Eye In The Sky“ – 35th Anniversary Edition die Auszeichnung für das Best Immersive Audio Album. Er erhielt die Ehrung zusammen mit dem Toningenieur Dave Donelly und P.J. Olsson, der auch als Sänger für Parsons Band tätig ist.
Parsons lebt mit seiner zweiten Frau Lisa in seiner Wahlheimat Santa Barbara in Kalifornien.
High End 2020 München
Eigentlich sollte Alan Parsons auf der High-End vom 14. bis 17. Mai 2020 an zwei Tagen als Markenbotschafter auftreten. Leider wurden ja Corona bedingt alle Messen abgesagt. Wir hoffen darauf das in dieser schwierigen Zeit bald wieder Messen wie gewohnt möglich sein werden und das es eine Möglichkeit gibt Alan Parsons live zu erleben.