Frankreichs Musik-Ikone Johnny Hallyday ist tot

Der Altrocker Johnny Hallyday ist in Frankreich eine Institution, er füllte jahrzehntelang die größten Stadien und brachte den Rock’n’Roll ins Land. Nun ist Frankreichs Elvis Presley im Alter von 74 Jahren gestorben – und eine Nation trauert.

Johnny Hallyday starb in der Nacht zum Mittwoch an den Folgen einer Krebserkrankung, wie die Agentur AFP unter Berufung auf eine Mitteilung seiner Frau Laeticia berichtete. „Johnny Hallyday hat uns heute Nacht verlassen. Ich schreibe diese Worte, ohne sie zu glauben“, heißt es.

Bereits in der Nacht zu Mittwoch ließ Frankreichs Präsident Emmanuel Macron eine Erklärung verbreiten, in der es heißt, dass „in jedem von uns etwas von Hallyday“ stecke. „Von Johnny Hallyday werden wir weder den Namen, noch die Schnauze oder die Stimme vergessen. Er hat einen Teil von Amerika in unser nationales Pantheon gebracht.“

Hallyday kam 1943 als Jean-Philippe Smet in Paris zur Welt. Das Showbusiness wurde ihm gewissermaßen in die Wiege gelegt. Sein Vater war ein belgischer Schauspieler, Sänger und Tänzer der die Familie verließ, als Hallyday acht Monate alt war. Da die Mutter arbeitete und keine Zeit für ihn hatte, wuchs er bei ihrer Schwester auf. Die ging mit ihren Töchtern und dem einjährigen Johnny ab 1944 auf Tanztournee. Die Gruppe nannte sich „The Hallydays“. Als Teenager verdiente er sich als Gelegenheitssänger und Pausenfüller in den Musikclubs in Paris sein Geld. Hallyday Vorbild war vor allem Elvis Presley. Wie Elvis leistete auch er seinen Wehrdienst in Deutschland ab und nahm dort einige seiner erfolgreichsten Rock-’n‘-Roll-Platten auf.

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In seiner über 55-jährigen Karriere ging er auf mehr als 180 Tourneen mit 15 Millionen Zuschauern, verkaufte mehr als 110 Millionen Schallplatten und wurde mit rund 40 Goldenen Schallplatten ausgezeichnet.

In Frankreich ist Hallyday unerreichbar“, äußerte sich Mick Jagger angesichts der fünf hintereinander ausverkauften Konzerte im Stade de France 1998 mit zusammen 450.000 verkauften Eintrittskarten. Sein größtes Konzert absolvierte er bei freiem Eintritt am 10. Juni 2000 unter dem Eiffelturm in Paris; ca. 600.000 Zuschauer versammelten sich auf dem Champ de Mars. Dieses Konzert wurde kurze Zeit später auch als CD und DVD „100% Johnny Live à la Tour Eiffel“ veröffentlicht.

Im Jahr 2009 begann er seine Abschiedstour, die nach einer Bandscheibenoperation jedoch schnell zu Ende ging, woraufhin er sich nach Komplikationen mehrere Tage im künstlichen Koma befand. Der Weg zur Erholung war lang. Doch Hallyday war ein Kämpfer, wie auch sein Freund der Regisseur Claude Lelouch sagte. Erst am 15. Juni 2010 zu seinem 67. Geburtstag stand der Starrocker wieder auf der Bühne, den durch die künstliche Beatmung über längere Zeit hinweg mußte er das Sprechen und Singen erneut erlernen.

Merci, Johnny Hallyday

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