Friedman Bill Kelliher Signature Butterslax

Friedman Bill Kelliher Signature Butterslax

Dave Friedman, amerikanischer Hersteller hochklassiger Gitarrenverstärker, hat bereits mit anderen Signature-Amps Meisterleistungen abgeliefert, etwa für Steve Stevens und Jerry Cantrell. Und tatsächlich war es auch Jerry Cantrell, dessen Sound Bill Kelliher auffiel und der so das Projekt Friedman Bill Kelliher Signature Butterslax ins Rollen brachte: ein maßgeschneiderter Gitarrenverstärker für den Mastodon-Gitarristen Kelliher.

Optisch verlässt sich Friedman beim Butterslax Head wie bei seinen anderen Amps auf ein zurückhaltendes, klassisches Retro-Design. Das Gehäuse des Friedman Bill Kelliher Signature Butterslax ist mit schwarzem Tolex kaschiert, die Vorderseite wird dominiert von Bespannstoff in Flechtmuster-Optik. Schwarz-goldene Panels runden das Bild ab. Eine rückwärtig angebrachte Plexiglasplatte zeigt die Signatur von Bill Kelliher.

(Bild oben Gitarrist Bill Kelliher der Heavy Metal Band Mastodon)

Der handverdrahtete Gitarrenverstärker kommt mit vier EL-34 Power Tubes in der Endstufe und baut auf einem interessanten dreikanaligen Konzept auf. Entsprechend Kellihers Philosophie ist schon der erste, „cleane“ Kanal nicht klinisch sauber, sondern angeraut und kann mit eigenem Gain-Regler kräftig angezerrt werden. „Heavy clean tone“, nennt Kelliher das. Wie er bereits anlässlich der Vorstellung des Prototypen auf der NAMM Show 2016 berichtete, war etwas Überzeugungsarbeit nötig, um Dave Friedman diesen angenehm heiser singenden Charakter abzuringen, aber es hat sich gelohnt. Der Kanal reagiert auf Nuancen im Anschlag feinfühlig mit unterschiedlichem Zerrgrad. Wer es dennoch ganz clean braucht, muss am Gitarren-Volume drehen. Die Controls des ersten Kanals im Einzelnen: Gain, Master, Bass, Middle, Treble und Kanal 2 und 3 teilen sich die Regler für Bässe, Mitten und Höhen, verfügen aber jeweils über einen eigenen Gain und Master

 

 

Kein Schnickschnack in der Bedienung, das war ein weiterer Herzenswunsch von Kelliher. Wer den Mastodon-Sound kennt, versteht natürlich, dass ein Kelliher-Signature-Amp keine Belcanto-Maschine sein kann, sondern ein kratzendes, fauchendes Energiebündel. In den Kanälen 2 und 3 zeigt sich die Verwandtschaft zu den Friedman-Modellen BE und HBE sowie dem JJ von Jerry Cantrell. Zwar ist Dave Friedman ein Meister im Ausbalancieren der Frequenzen und zeigt auch beim Friedman Bill Kelliher Signature Butterslax jene überlegene runde Kombination aus Volumen und Definition, die seine Amps auszeichnet. Dennoch ist der Butterslax erkennbar bissiger als seine Stallgenossen. „Dave, can you make it go to eleven?“, hatte Bill Kelliher gefragt. Und Dave konnte.

Kanal 2 bietet einen vollen Sound bei dennoch transparenter Tondefinition, cruncht ordentlich und bietet Gain bis in Metal-Regionen. Damit zeigt bereits der „mittlere“ Kanal eine Wucht, mit der sich manch anderer Amp schon zufrieden gibt. Und dann hat der Butterslax aber noch Channel 3. Schon mittlere Gain Settings vermitteln rohe, aber dennoch kontrollierte Power. Druckvoll im Bassfundament, offensiv in den hohen Saiten, aber dennoch immer klar artikuliert. Die perfekt austarierten Mitten, die aggressiv nach vorn gehen, ohne den Klang zu verkleistern, sind ebenfalls das Verdienst von Kellihers Hartnäckigkeit. Der Mastodon-Gitarrist sagt von sich selbst, dass er erst im Lauf seines Musikerlebens das Potential der mittleren Frequenzen so richtig erkannt hat.

Mit der kompromisslosen Ausrichtung auf Kellihers Soundvorstellungen ist der Friedman Bill Kelliher Signature Butterslax Gitarrenverstärker ein Signature-Amp, der dieses Prädikat mehr als verdient. Auch an das Dreikanal-Konzept gewöhnt man sich viel zu schnell. Manchen Gitarristen mag nach extensivem Probespielen des Butterslax zu Hause am heimischen Amp ein diffuses Gefühl befallen, irgendetwas würde fehlen.

Mehr Infos auf http://friedmanamplification.com/

 

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