Jeff Beck „Loud Hailer“

Jeff Beck: „Loud Hailer“ – tolle Vinyl-Platte, sehr schön zu hören in Corona-Zeiten!

Musikstil: Fusion, Progressive Rock

Der Titel der Platte, „Loud Hailer“, heißt im Deutschen so viel wie „lauter Hagel“.

Schon beim ersten Track, „The Revolution Will Be Televised“, geht es mit leichten, progressiven Rock-Akzenten sehr scharf los, dennoch ist dieses Stück sehr einzigartig und rockig, ja fast schon experimentell.

Das zweite Lied mit dem Titel „Live In The Dark“ ist deutlich rockiger und grooviger, eignet sich hierdurch hervorragend zum Tanzen. Bei einer Party wie damals zu Woodstock-Zeiten kann man hierzu wunderbar „die Sau rauslassen“! Auch für Autobahnfahrten liefert dieser Track die passende musikalische Untermalung. „Pull It“, der folgende dritte Song des Albums, ist hingegen sehr gewöhnungsbedürftig und könnte bei einem Actionfilm aus Hollywood locker auf dem Soundtrack zu finden sein, beispielsweise bei „Terminator“, „The Expendables“ oder „John Wick“.

Das vierte Stück „Thugs Club“ geht mehr in Richtung Blues Rock und kommt mit einer klaren, weiblichen Country-Stimme daher, die aber auch teilweise sehr Blues-mäßig wirkt. Die verzerrte Gitarre von Jeff Beck verleiht dem Ganzen einen harten Soundtrack-Charakter. Dieser Track ist der Hammer, ein rockiger Western mit psychedelischem Rock-Intro und einer coolen Frauenstimme von Rosie Bones im Vordergrund. Über eine sehr gute Hi-Fi-Anlage fühlt sich das Lied sehr naturgetreu an! Jeff Beck zeigt an seiner Gitarre sein ganzes Können. Sehr gewöhnungsbedürftiges Lied, aber eines meiner Lieblingsstücke auf dem Album!

Der schönste Track ist hingegen „Scared For The Children“ an fünfter Stelle, auch mit Gesang von Rosie Bones und dem herrlichen Gitarrensound von Jeff Becks Stratocaster. Ein traumhaftes Solo im Hintergrund! Im Vergleich dazu lädt der folgende Pop-Rock-Titel „Right Now“ wieder eher zum Abtanzen ein. Er erinnert mich etwas an die Band „ZZ Top“, er könnte einem breiten Publikum gefallen!

Traumhaften Blues-Rock bekommen wir beim siebten Titel „Shame“, welcher ganz meinen persönlichen Geschmack trifft. Zum Dahinschmelzen! Die Stimme von Rosie Bones kommt hier sehr klar und in einem leichten Country-Style rüber. Auch aufgrund des glasklaren, bluesigen Gitarrensolos einer meiner Lieblingstitel auf dieser Platte. Einfach wunderbar! Allein wegen „Shame“ hat sich der Kauf der Platte gelohnt, weil man damit auch den Klang einer Hi-Fi-Anlage sehr gut testen kann, um zu hören, wie u .a. Stimme und Elektrogitarre zusammenschmelzen.

Der achte Song „Edna“ ist vollkommen einzigartig, weswegen ich ihn hier auch gar nicht beschreiben möchte. Lasst euch überraschen! Die folgende Ballade „The Ballad Of The Jersey Wives“ ist ebenfalls einzigartig, hier werden sehr rockige Akzente gesetzt. Der zehnte Track „O.I.L.“, in welchem oft die Zeile „I can’t get enough of that sticky stuff“ wiederholt wird, zählt in meinen Augen ebenfalls zu den Weltklasse-Lieblingsstücken auf dieser LP.

Beim elften und letzten Lied mit dem Titel „Shrine“ wird die schöne Stimme von Rosie Bones von einer ruhigen Solo-Gitarre begleitet.

Alles in allem findet man auf dieser Platte drei bis vier Hammer-Songs, die man öfters hören kann. Der Rest ist nicht mein Ding, da ich mehr in Richtung Blues und Jazz tendiere.

Vocals: Rosie Bones
Rhythm guitar: Carmen Vandenberg
Lead guitar: Jeff Beck
Drums: Davide Sollazzi
Bass: Giovanni Pallotti

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