Die Liebe zu Rock, der Kultband Kiss und zu dessen Gitarren. Eine Geschichte aus dem Netz eines Fach-Journalisten.
Aufgrund unseres Kiss-Specials nahmen wir die Gelegenheit beim Schopf. Wir trafen spontan Kiss Fanboy Kirk Windstein und Ibanez Endorser von Crowbar. Der glückliche Besitzer hatte über seine Paul Stanley Ibanez Iceman einige interessante Anekdoten und Storys parat.
(Bild oben Kirk Windstein v. der Band Crowbar)
Kirk Windstein: Ich bin ein riesen Fan von Kiss seit dem zehnten Lebensjahr. In der Nachbarschaft haben wir bereits mit zwölf Jahren eigene Playback-Konzerte mit der Musik von Kiss veranstaltet. Dazu haben wir uns die Klamotten aus den Schränken der Eltern stibitzt. Wir hatten statt Gitarren zwar früher lediglich alte Tennisschläger, was natürlich völlig egal war.
Daheim im Schlafzimmer hingen zwei riesen Originalposter von Kiss. Das eine stammt von der 1975 erfolgten Kiss-Alive-Tour und das zweite von der 1977er Love Gun Tour, bei der Paul das erste Mal seine Gitarre vorstellte. Seit jeher bin ich, Kirk Windstein von Crowbar, in Sachen Soli und Feuerwerk ein riesen Fan von Ace Frehley. Sogar ein paar der Ace Frehley Original-Stage-Plateauschuhe aus den Siebzigern besitze ich. In Sachen Songwriting waren Riffs und Paul meine Favoriten. Das Design dieser Iceman ist wirklich einzigartig.
(Bild Paul Stanley von der Band Kiss vor ca. 30 Jahren)
Dann überraschte mich meine Frau Robin aufgrund unseres Hochzeitstags mit einem speziellen Geschenk. Davor hatte sie heimlich einen befreundeten Sammler angehauen, der über eine große Kiss-Sammlung verfügt und ein großer Fan von meiner Musikgruppe Crowbar ist. 2016 lotste sie mich am vierten Hochzeitstag letztlich heraus aus unserer Stammkneipe. Dann stand da auf einmal unser Bassist Todd Strange neben seinem Lkw. Ein Gitarrenkoffer mit dem Schriftzug Ibanez lag auf der Ladefläche. Als ich diesen Koffer öffnete und gleich die Paul Stanley Iceman PS-10 II mit Autogramm nahm, kullerte mir vor Ergriffenheit schon eine Träne in den Bart. Dabei dachte ich, dass ich ein seltenes Motorhead-Shirt oder irgendwas in der Art erhalten würde. Erst wollte ich die Gitarre nicht auf die Tour mitnehmen, jedoch überredete Robin mich, es doch zu machen.
(Bild oben Paul Stanley heute)
Die Originaltonabnehmer habe ich gegen meine Fishman-Fluence-Pickups ausgetauscht. Ich habe das Schlagbrett auch abgenommen. Leider hat der Original-Toggle-Switch-Knauf die Reise in den europäischen Raum nicht überlebt. Nun ist einer von Epiphone darauf. Diese spielt sich wirklich super. Ein bisschen cool ist, dass es neben Tom Warrior, Paul Stanley und Ace Frehley sonst nicht zahlreiche bekannte Gitarristen gibt, welche dieses Modell spielen. Auf der Gitarrenrückseite ist eine Originalunterschrift von Paul Stanley zu finden, mindestens das, was davon noch übrig geblieben ist. Vor dem Start unserer Tour in Europa habe ich mir zwar kurz Gedanken gemacht, ob ich diese Unterschrift abkleben oder mit Lack schützen soll, tat es jedoch schließlich doch nicht. Wen kümmert’s, die Iceman ist schlichtweg zu gut, als dass diese bei mir daheim in der Vitrine verstaubt.
