En Vogue Quasar – das blaue Wunder aus Viersen ist heute schwer zu finden
Das waren noch Zeiten, als man HiFi bzw. High-End Geräte mit D-Mark bezahlt hat. Viele Musikfans konnten sich einen teuren Plattenspieler und eine Tonbandmaschine leisten. Oft sparte man ein bis zwei Jahre um sich seinen HiFi-Traum zu realisieren.
Ich kann man mich an diese Zeiten sehr gut erinnern, da ich einen eigenen HiFi-Vertrieb bis 1998 geführt habe und langsam Microsoft und Apple von sich reden machten.
Hans Obels – Gründer und Entwickler
Der damalige Gründer & Entwickler Hans Obels des Vertriebes „En Vogue“ bewunderte die Referenz aller Plattenspieler – den Goldmund Reference, der damals schon weit über 100.000 DM kostete. Also beschloss er einen ebenbürtigen Plattenspieler zu bauen, der im Jahr 2000 in der Fachpresse große Aufmerksamkeit erreichte.
En Vogue Quasar – die Referenceklasse
Es wurde eine limitierte Auflage des Plattenspieler En Vogue Quasar von 75 Stück produziert. Zu dem En Vogue Quasar gehörte damals der hauseigene Tonarm En Vogue Reference (gebaut vom Tonarm Spezialisten Kuzma) mit einem MC Tonabnehmer ebenfalls der Hausmarke En Vogue Triangle für 2000 Euro. Für solch einen 32 kg Boliden einen ebenbürtiges Abtastsystem der Spitzenklasse zu finden wird einfach werden. Vier-Zylinder Motor und einen soliden Motorblock, massiver Teller-Block sowie ein Papst-Antrieb lassen den En Vogue Quasar in der Referenzklasse mitspielen.
Diesen Koloss gab es auch in Hochglanz Blau mit Silber (sieben Schichten Lackierung) oder Weißlack mit goldenen Rändern. Der Klang ist sehr präzise, luftig und ruhig und macht deutlich mehr Bass als alle anderen Plattenspieler in dieser Preisklasse.
Dennoch war bei diesem Schmuckstück nicht immer alles perfekt, wie ein Redakteur einer High-End Zeitung im Jahr 2000 u.a. schilderte. Die Drehknöpfe für die Geschwindigkeit bzw. Umdrehungszahl fühlten sich nicht massiv und wertig genug, sondern etwas schwammig an.
Dennoch wurden im Laufe der Zeit alle minimalen Macken behoben. Bei einem damaligen Preis von 19.900 DM was heute ca. 10.000 Euro entspricht, darf man das auch klar erwarten.
En Vogue Quasar, ein erschwinglicher Traum
Mit den En Vogue Quasar hat man ein ultra solides Masselaufwerk, das mit guten Tonarmen und guten preiswerten Abtastsysteme unglaublich viele Klangfarben abbilden kann. Nur wenige Plattenspieler in dieser Preisklasse waren damals in der Lage so viel Dynamik darzustellen.
21 Jahre später sollte dieser Plattenspieler im 2nd Hand bzw. Händlermarkt angeboten werden, könnte er einen Verkaufspreis von mindestens 5.000 bis 8.000 Euro erreichen. Heute ein erschwinglicher Traum!
Wenn dieser Koloss auf einem eleganten modernen Sideboard steht, wurde man niemals vermuten, das dieser Plattenspieler vor 21 Jahren gebaut wurde. Er wird seinen Namen absolut gerecht, da er immer En Vogue bleibt!