Modern Vintage – McIntosh High End Geräte Endstufe MC 352 (14.000 DM) und Vorstufe C 100 (19.000 DM) wurden vor über 22 Jahren gebaut

Die Vorstufen / Endstufen Kombi von McIntosh MC 352 / C 100 sieht noch heute unglaublich schön und zeitlos im Design aus.

Zwischen den 70er und 90er Jahre gehörte die HiFi Schmiede aus den USA zu den beliebtesten, weltbesten und teuersten HiFi Anlagen. Selbst Apple Gründer Steve Jobs und Weltstars wie Frank Sinatra und andere Hollywood Stars hatten eine McIntosh Anlage zu Hause. Der naturgetreue und warme Klang sowie satte Bässe, eine traumhafte Optik und die edle Verarbeitung verleihen dieser HiFi Legende einen besonderen Ruf unter Musik Kennern wie auch Hippies aus der Woodstock Zeit.

Selbst damals musste man für ein Verstärker oder CD-Player der Marke McIntosh mindestens 5.000 bis 8.000 DM investieren (heute umgerechnet ca. 4.000 – 5.000 Euro).

Die blauen VU Meter und die grüne Schrift sind das Markenzeichen dieser traumhaften Geräte

Ich kannte super tolle Kunden damals bei der FNAC in Berlin. Dort war ich als HiFi Verkäufer in den 90er tätig. Viele erzählten mir mit Stolz, das Sie ein Jahr lang auf ein Gerät von McIntosch gespart hätten, da einige normale Angestellte waren und sich gerne mal eine Traum-HiFi Anlage leisten wollten. Denn damals gab es kein Handy und PC Boom und das meiste Geld wurde für die eigene HiFi Anlage, Schallplatten investiert oder für einen schönen Urlaub.

In der 70er und 80er Jahren gab es noch keine CD-Player von McIntosh (der CD-Player MVP831 / wird heute gebraucht für ca. 1.500 Euro gehandelt). Erst Mitte der 90er Jahre und ab dem Jahr 2000 folgten zwei bis drei weitere Modelle.

Technisch wurde damals das Beste verbaut, was man für Geld bekommen konnte. Ein sauberer Klang und viel Leistung war garantiert. Damals gab es viele hochwertige Lautsprecher, die viel Leistung von einem Verstärker abverlangen, insbesondere wenn man leise und klar Musik hören möchte. Die Vorstufe bestand aus zwei Gehäuse um beste klangliche Wiedergabe und möglichst geringes Eigenrauschen zu erreichen.

Also egal mit welcher Lautstärke man hört, ob Plattenspieler mit MC / MM Tonabnehmer, CD-Player oder einer anderen Signalquelle, diese Vorstufe spielte glasklar, sehr musikalisch und präzise.

Die Endstufe arbeitete in reinem Class-A Betrieb und war komplett symmetrisch aufgebaut. Bekannt wurde McIntosh u.a. durch seine legendären Röhrenverstärker von 1969 wie u.a. den mc275 Endverstärker (siehe Bild). Heute gibt es viele Mac’s Sammler, die alles jagen, was Sie in den Finger bekommen können.

McIntosh Laboratory

McIntosh Laboratory ist ein US-amerikanischer Hersteller von Audio- und Heimkinogeräten. Das Unternehmen positioniert sich im High-End und Luxusbereich der Audiobranche. Die Gerätepalette umfasst Verstärkerkomponenten, Tuner, CD-Spieler, Plattenspieler, Mehrkanalkomponenten, Equalizer, Oszilloskope, Laserdisc-Spieler und Lautsprecher. Ebenso wurden eine kurze Zeit Schallplatten produziert. In Europa ist das Unternehmen besonders für Verstärker und Tuner bekannt. Die Lautsprecher-Serien wurden hier zum großen Teil nicht angeboten.

Im Gegensatz zu Unternehmen wie Marantz, Fisher und Harman/Kardon konnte McIntosh die Unabhängigkeit gegenüber den japanischen Herstellern auch noch nach 1990 behaupten. In den Jahren 1990 bis 2003 war das Unternehmen im Eigentum von Clarion, welches im Mai 2003 an die D&M Holdings Inc., einer ebenfalls japanischen Dachgesellschaft, verkauft wurde. 2008 wurde D&M Holdings von Bain Capital, einer US-amerikanischen Gesellschaft, übernommen.

2012 wurde McIntosh Laboratory von der Fine Sounds Group aus Italien übernommen.

Noch heute wird ausschließlich in Amerika produziert. Die einzigen Eingeständnisse, die gegenüber den damaligen asiatischen Besitzern gemacht werden mussten, waren eine preisgünstige Vor- und Endstufenkombination, sowie eine Car-Audio-Linie.

McIntosh wurde 1947 gegründet

1947 gründete Frank McIntosh das Unternehmen McIntosh Scientific Laboratory mit Sitz in Washington, D.C. 1949 zog das Unternehmen nach Silver Spring, Maryland um, und der Entwickler Gordon Gow trat in das junge Unternehmen ein. 1950 konnten das erste Mal McIntosh Komponenten per Versandhandel bestellt werden, diese wurden in großen Elektronikversand-Katalogen angepriesen. Schon 1951 kam der nächste Umzug nach Binghamton (New York).

1954 wurde McIntosh auch im Bereich der Aufnahmetechnik tätig und nahm diverse Schallplatten auf, die sie dann auf den Markt brachten. Dabei handelt es sich meist um Musik aus den Bereichen Klassik und Folk, unter anderem eine Aufnahme von Debussys „Sonata“, die vom Geiger Paul Olefsky interpretiert wurde. Dieses Unterfangen scheint jedoch bald wieder eingestellt worden zu sein.

1957 zog das Unternehmen in neue Räume an der Chambers Street, wo es bis heute seinen Unternehmenssitz hat. Im Gegensatz zu einem großen Teil der Konkurrenz, die ihre Geräte auch als Bausatz (Kit) vertrieb, bot McIntosh auch über den Versandhandel nur aufgebaute Komponenten an. Lediglich die Mc30 Mono-Endstufe wurde von 1960 bis 1961 auch als Bausatz verkauft.

Doch zurück ins Jahr 1999

Die Vorstufe C 100 und auch die Endstufe C 352 (bis zu 1.400 Watt Leistung an 2 Ohm bzw. 350 Watt an 8 Ohm) lassen keine Wünsche offen was die Anschlussmöglichkeiten betrifft. Man kann auch heute noch 22 Jahre danach selbst ein Streamer oder iPad über AUX analog anschließen. Sie werden staunen was da klanglich herausgeholt wird. Eine hohe Wattleistung hat NICHTS mit der Klangqualität zu tun. In dieser Liga geht es darum, auch bei größeren Räumen mit großen Lautsprechern, die sogar kritisch zu betreiben sind, bei ganz normaler Zimmerlautstärke optimale Klangqualität und Bühnenpräsenz zu erleben. Denn das können oft normale HiFi Anlagen unter der 10.000 Euro Preisklasse nicht mehr abbilden Je lauter man macht, desto verzerrter klingt es bei Massenprodukten die bei Mediamarkt, Saturn & Co. verkauft werden. Mit anderen Worten, Sie haben mit den Macs eine traumhafte alte S-Klasse, die optimal fährt und keinen alten Golf der bald auseinander fällt.

Das Fachmagazin AUDIO schrieb 1999: „Dabei kann es im Prinzip zucken, wie es will, ohne dass je Übersteuerungs-Clipping und der damit einhergehende harte Ohren und Hochtöner gefährdende Klirr droht. Wie andere McIntosh´s zuvor bedient sich auch der MC352 einer patentierten Schaltung namens Power Guard. Sie vergleicht stets die Form der Ein- und Ausgangssignale. Die Kombi zeigte nun noch deutlicher die Klangeinstellungen der McIntosh-Ingenieure auf. Klanglich sehr lebendig und flüssig“.

Fazit:

Diese Macs wurden für die Ewigkeit gebaut und spielten damals wie heute in der absoluten Spitzenklasse und zeigen klar auf, wo die Schwächen einer HiFi Anlage sind.

Umgerechnet kostete vor 22 Jahren die Kombi aus Vor- und Endstufe ca. 33.000 DM. Dafür konnte man sich damals fast einen kleinen Mercedes kaufen. Umgerechnet sind es heute ca. 17.000 Euro, was auch ein stolzer Preis ist. Aus meiner 30-jährigen HiFi Erfahrung, würde ich solch eine Kombi im Gebrauchtmarkt für einen Preis von 3.900 bis max. 6.500 Euro finden im Top gepflegtem Zustand, würde ich sofort zuschlagen. Klanglich und technisch bekommt man heute nicht viel Musikgenuss zu diesem Preis.

Und: Sie können mit Stolz zu Ihren Freunden sagen, ich habe richtige Macs zum Musikhören zu Hause.

Fachhändler in Ihrer Nähe bitte hier Anfragen: https://www.audio-components.de

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