„The king of cool“ heute wäre Dean Martin 101 geworden

„Everybody loves somebody“ – das war der große Hit von Dean Martin mit dem er 1964 sogar die Beatles von Platz 1 der Hitparaden verdrängte.

Am 07. Juni 1917 kam eben dieser Dean Martin als Dino Crocetti in Steubenville / Ohio zur Welt. Sein Vater stammt aus dem Ort Montesilvano (Abruzzen), direkt an der Adria gelegen nur wenige Kilometer von der Großstadt Pescara entfernt. Ich habe mich auf Spurensuche gemacht und tatsächlich, in Montesilvano hat man Dean zu Ehren eine Piazza umbenannt. Sie heißt jetzt „Piazza Dean Martin“. Außerdem gibt es noch das „Pala Dean Martin“; ein Tagungscenter.

Dean wuchs in Steubenville auf, bis er zur Schule ging wurde zuhause nur italienisch gesprochen. Bis in die frühen 40er Jahre hatte er sogar Schwierigkeiten mit der englische Sprache. Als Teenager ging er unterschiedlichen Jobs nach; vom Arbeiter im Stahlwerk, über Milchmann und Verkäufer bis zum Croupier in einem Spielcasino. Wiederholt kam Martin auch mit der Cosa Nostra, der örtlichen Erscheinungsform der organisierten Kriminalität, in Kontakt. Am Croupiertisch sang er öfter laut vor sich hin und wurde von Freunden auf die Idee gebracht, mit dem Singen Geld zu verdienen. So begann im Herbst 1939 Martins Karriere als professioneller Entertainer. Sie endete nach 52 Jahren mit seinem letzten Bühnenauftritt in Las Vegas.

Bildergebnis für Dean Martin

Ungeachtet seines Auftretens in der Öffentlichkeit galt Martin persönlich als extrem verschlossen. Aus einem eher zufälligen Auftritt mit Jerry Lewis entstand das Team Martin & Lewis, eines der erfolgreichsten Komikerpaare der Nachkriegszeit, durch die Martin und sein Partner weltbekannt wurden. Nach 16 gemeinsamen Filmen gingen Martin und Lewis ab 1956 getrennte Wege.

Dean Martin in Hollywood

Dean verfolgte weiter eine Solokarriere und drehte u.a. mit John Wayne den Filmklassiker „Rio Bravo“.  Ab 1960 trat Dean mit dem „Rat Pack“ ebenfalls über Jahre hinweg regelmäßig in Las Vegas auf. Das „Rat Pack“ war die bekannte Gruppe von Künstlern um Frank Sinatra. Hierzu gehörten Dean Martin, Sammy Davis Jr., Peter Lawford, Joey Bishop und Shirley MacLaine. Parallel zu den Konzerten entstanden gemeinsame Filme wie „Frankie und seine Spießgesellen“ (1960), „Die siegreichen Drei“ (1962), „Vier für Texas“ (1963) und „Sieben gegen Chicago“ (1964). „Frankie und seine Spießgesellen“ war  das Vorbild fast vier Jahrzehnte später, die in einer Trilogie mit George Clooney, Brad Pitt und Matt Damon nochmals erfolgreich verfilmt wurden.

Bis Anfang der 70er Jahre drehte er regelmäßig mehrere Filme im Jahr. Von 1965 an war Dean Martin mit der „Dean Martin Show“ regelmäßig im Fernsehen zu sehen. Von 1967 bis zum Ende der Sendung 1974 wurde er durch die Show zum bestbezahlten Entertainer der Welt. Er erhielt pro Folge unglaubliche 283.000 $.

Dean Martins letzte Jahre

Anfang der 1980er Jahre ließ der Gesundheitszustand Martins nach. Er hatte zunehmend Schwierigkeiten, sich Texte zu merken. Der Unfalltod seines Sohnes Dean Paul im Jahr 1987 löste bei Martin eine anhaltende Depression aus, die sich unter anderem in einer verstärkten Gleichgültigkeit sich und der Umwelt gegenüber ausdrückte. Jerry Lewis war der Ansicht, der Tod seines Sohnes habe Martin seinen Lebenswillen genommen („That was the day he died“). Die von Sinatra angestoßene „Together Again“ Tour des Jahres 1988 war ein erfolgloser Versuch, Martin aus seiner Lethargie zu lösen. Zwar hatte er in den folgenden Jahren noch einige Auftritte in Las Vegas; sie waren aber kurz und zeigten zuletzt „einen Dean Martin, der sich kaum noch auf den Beinen halten konnte.“ Seine Apathie verstärkte sich noch nach dem Tod von Sammy Davis Jr. im Frühjahr 1990. Dean Martin starb am 25. Dezember 1995 im Alter von 78 Jahren an den Folgen seiner Krebserkrankung.

Elvis Presley prägte für ihn den Ausdruck „King of Cool“, der heutzutage für Martin reserviert ist. Die Aussage „King of Cool“ kam zustande als Elvis Deans´s Tochter Deana sagte, er sei der „King of Rock´n Roll“ und ihr Vater sei der „King of Cool“.