Vinyl von Martin Scorsese & Mick Jagger

Jeder der beiden ist eine Legende. Martin Scorsese hat legendäre Filme gemacht und gehört zu den bekanntesten Filmemachern der Welt und Mick Jagger ist der Frontman der Rolling Stones. Was passiert wenn sich diese beiden Weltstars zusammentun um eine Serie zu produzieren. Ich war so neugierig als ich die Serie beim Sender Sky Atlantic gesehen habe. Die Erstausstrahlung der deutschsprachig synchronisierten Fassung der Serie war vom 7. April 2016 bis zum 9. Juni 2016.

Die Produzenten  waren unter anderem Martin Scorsese und Mick Jagger. Bereits nach nur einer ausgestrahlten Episode verlängerte HBO Vinyl direkt für eine zweite Staffel. Kurze Zeit später wurde bekanntgegeben, dass die Verlängerung zurückgezogen wurde und es doch keine zweite Staffel geben wird. Die Serie endet nach gerade mal einer Staffel mit 10 Folgen.

Mick Jagger soll 20 Jahre lang Scorsese gedrängt haben einen Spielfilm über die Hintermänner und den Spaß im Rock’n‘ Roll Geschäft der siebziger Jahre zu drehen. Der Film wurde aufgrund der vielen Geschichten zur Serie. Mit einem Budget von etwa 100 Millionen US-Dollar gehört Vinyl zu den teuersten Produktionen von Sky Atlantic.

Die Serie spielt im Musik-Business der 70er Jahre und dreht sich um den (fiktiven) Plattenboss Richie Finestra. Finestra erhebt sich aus der Asche, es war wie eine Wiedergeburt – im wahrsten Sinne des Wortes, denn wenige Augenblicke zuvor ist das Mercer Arts Center im New Yorker Greenwich Village über ihm eingestürzt. Die Geschichte das dass Gebäude zusammenviel gab es wirklich; es passierte am Nachmittag des 03. August 1973. Für die TV-.Story war das natürlich zu langweilig, in der Serie sind es die Glam-Punk-Rocker New York Dolls, die das Mercer Arts Center mit der Macht ihrer E-Gitarren zerlegen.

Der Rock ’n’ Roll erlebte damals seine erste Sinnkrise. Neue Formen der Musik entstanden; Disco, Punk und Hip-Hop. Für die Plattenfirma American Century sind das schlechte Nachrichten. Richie Finestra denkt sogar an einen Verkauf an die deutsche Polygram. Von Anfang an sind die Parallelen zwischen Inhalt und Inszenierung von Vinyl offensichtlich. Die Serie scheut keine Mühen, kein Aufwand ist zu groß im Werben um die Zuschauer. Es gibt viele historische Schauplätze und Charaktere wie z.B. Andy Warhol, Lou Reed, Robert Plant und Alice Cooper. Die Clubs und Hotels in Greenwich Village sollen zu neuen Leben erwachen.

Der Schauspieler Bobby Cannavale spielt den Plattenboss. Ständig schwitzt und poltert er. Sogar eine zwei Szenen andauernde Auferstehung von David Bowie wird durch die schwungvollen Drogengebärden der Hauptfigur überschattet. Finestra ist aussichtslos verheiratet mit einer ehemaligen Warhol-Muse. Er gerät in einen Mordfall; mit dem er aber nichts zu hat. Er beginnt einen kalten Entzug, bricht ihn wieder ab und beginnt wieder von vorne.

Ich finde das der Pilotfilm für den sich  Scorsese verantwortlich zeigt sowie der Rest der Serie der entsprechende Groove fehlt. Vinyl möchte eine Serie zwischen Rockkomödie und Drama sein; dennoch wirkt die Umsetzung  von Voiceovers, Flashbacks und überlangen Musikszenen uninspiriert. Am Ende der ersten Staffel hat man den Eindruck das sich Finestra überhaupt nicht für Musik interessiert. Eine gute Story aus der man hätte mehr machen können. Vinyl verschenkt eine gute Möglichkeit die musikalische Weltanschauung der damaligen Zeit wie die Ausbeutung schwarzer Sounds und Musiker durch weiße Geschäftemacher ausreichend darzustellen.

 

 

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