Hans Zimmer feiert seinen 65sten Geburtstag
12 Oscar-Nominierungen, 15 Golden Globe Nominierungen und 11 Grammy Nominierungen. All das, geht auf das hat unser Goldjunge aus Frankfurt am Main in Hollywood erreicht. Nun feiert Hans Zimmer seinen 65 Geburtstag. Für zahlreiche bekannte Filmmusiken hat er die Musik geschrieben oder an der Musik mitgearbeitet. Darunter Filmhits wie Rain Man, Rendezvous mit einem Engel, Besser geht’s nicht, Der Prinz von Ägypten, Gladiator, The Da Vinci Code – Sakrileg,
Sherlock Holmes, Inception, The Dark Knight Rises oder Der König der Löwen. Zimmer lebt und arbeitet heute in Los Angeles und wurde zu einem der erfolgreichsten und einflussreichsten Filmkomponisten der Hollywood-Geschichte.
Zimmer kam am 12. September 1957 in Frankfurt am Main zur Welt. Er erlernte als Kind das Klavierspiel im Elternhaus, in der Villa Gans in Kronberg. Nur für kurze Zeit hatte er einen Klavierlehrer. Zimmer wollte ich sich hinsichtlich der Grundregeln für einen Pianisten nicht unterwerfen lassen. Am 15. Februar 2002 antwortete er in der »Harald Schmidt Show« auf die Frage, ob er Musikunterricht hatte: »Ja, den hatte ich für eine Woche. Das war so, entweder ich hätte den Lehrer umgebracht oder er hätte mich umgebracht.« Er spielte Synthesizer in Gruppen wie Krisma und Helden (mit dem Schlagzeuger von Ultravox, Warren Cann). Eine akademische musikalische Ausbildung durchlief er nicht.
Seine Jahre in England
Ende der 1970er Jahre war Zimmer Komponist von Werbemusik-Jingles und wirkte im Videoclip des Buggles-Hit »Video Killed the Radio Star« am Modular-Synthesizer mit. In London lernte er den bekannten englischen Filmmusik-Komponisten Stanley Myers kennen, dessen Assistent er 1980 wurde. Von ihm lernte Zimmer viel über das Komponieren für ein Orchester. Durch diese Zusammenarbeit bekam er erste kleinere Kompositionsaufträge für Filmmusik. Ende der 1980er Jahre machte er durch die Vertonung von Filmen wie Rain Man auf sich aufmerksam.
Hollywood ruft
Zimmer wurde Anfang der 1990er Jahre vor allem wegen seiner Kombination von Orchester- und Synthesizer-Klängen bekannt. Mit Ridley Scotts »Black Rain« und Ron Howards »Backdraft – Männer, die durchs Feuer gehen« schuf er einen neuartigen Stil, Actionfilme zu vertonen. Besonders Backdraft gilt als Meilenstein der Filmmusikgeschichte: Zimmers Entscheidung, den Film mit einem sogenannten »Wall-to-Wall Score« zu vertonen, also den Großteil des Films mit Musik zu unterlegen, schuf den Prototyp für viele Action-Filmmusiken, die danach in Hollywood produziert wurden. Die Stilistik, die grob auf einem mächtigen Hauptthema, rhythmischen Action-Motiven und behutsameren Passagen für die beiden Hauptfiguren (dargestellt von Kurt Russell und William Baldwin) basiert, kam in zahlreichen späteren Filmmusiken zum Einsatz
Schon nach dem Abschluss der Arbeiten an »Illuminati« plante Zimmer, einige Konzerte zu geben. Bislang konnte Zimmer dies nur eingeschränkt umsetzten. In einem Interview mit der Internetseite Amazona.de sagte er, die meisten Regisseure, mit denen er zusammenarbeite, seien seine Freunde, daher falle es ihm schwer, einen Auftrag von ihnen abzulehnen.
2016 ging Zimmer schließlich mit einem Orchester aus 70 Musikern auf eine Tournee durch Europa. Verschiedene seiner Fimmusiken wurden dabei live vor Publikum gespielt, verbunden mit kurzen Erzählungen Zimmers. Große Beachtung erfuhr Zimmer nach seinem Konzert am 22. April 2016 in der König-Pilsener-Arena in Oberhausen, als er nach dem Tod von Prince dessen Titel Purple Rain spielte. 2017 folgten Konzerte in den Vereinigten Staaten, Australien, Neuseeland und Südkorea. 2022 erhielt er für den Soundtrack zu Dune den Golden Globe und den Oscar.