Wer hat Sam Cooke 1964 erschossen?

Sam Cooke, geboren am 22. Januar 1931, wäre heute 94 Jahre alt geworden. Der US-amerikanische R&B-Sänger verstarb jedoch bereits 1964 im Alter von nur 33 Jahren. Cooke war ein begnadeter Sänger, Autor zeitloser Evergreens, ein charismatischer „Ladies‘ Man“ und eine bedeutende Figur der Bürgerrechtsbewegung. Sein musikalischer Weg führte ihn von der Gospelgruppe „The Soul Stirrers“ bis hin zu internationalen Pop-Erfolgen. Mit Liedern wie „A Change Is Gonna Come“ wurde er zur Stimme des Wandels und der Hoffnung.​

Tragischer und umstrittener Tod

Am 11. Dezember 1964 wurde Sam Cooke im Hacienda Motel in Los Angeles von der Motelmanagerin Bertha Franklin erschossen. Franklin gab an, in Notwehr gehandelt zu haben, nachdem Cooke sie angeblich angegriffen hatte. Die Polizei akzeptierte diese Darstellung und erklärte den Vorfall als gerechtfertigten Totschlag.

Die Umstände seines Todes sind bis heute von Spekulationen und Widersprüchen geprägt. Cooke hatte an diesem Abend die 22-jährige Elisa Boyer kennengelernt und mit ihr das Motel aufgesucht. Boyer behauptete später, sie habe befürchtet, von Cooke vergewaltigt zu werden, und sei deshalb geflohen. Cooke, der daraufhin nur mit einem Jackett bekleidet und ohne Schuhe in die Rezeption stürmte, suchte nach ihr und wurde dabei von Franklin erschossen .​

Zweifel an der offiziellen Version

Viele Freunde und Familienmitglieder Cookes zweifelten die offizielle Darstellung an. Die Sängerin Etta James berichtete in ihrer Autobiografie von schweren Verletzungen an Cookes Körper, die über das hinausgingen, was Franklin beschrieben hatte. Sie sprach von einem nahezu abgetrennten Kopf und gebrochenen Händen.

Zudem wurde bekannt, dass Bertha Franklin eine Vorstrafe wegen Zuhälterei hatte. Elisa Boyer wurde kurz nach Cookes Tod wegen Prostitution verhaftet und 1979 wegen Mordes zweiten Grades an ihrem damaligen Freund verurteilt.

Keine Haftstrafe für Bertha Franklin

Bertha Franklin wurde nie strafrechtlich für den Tod von Sam Cooke belangt. Ein Geschworenengericht erklärte die Tat als gerechtfertigten Totschlag, und Franklin verließ daraufhin ihre Position im Motel. Sie verklagte später Cookes Nachlass auf Schadensersatz und erhielt 1967 eine Entschädigung in Höhe von 30.000 US-Dollar.

Ein bleibendes Erbe

Trotz seines frühen Todes bleibt Sam Cookes Einfluss auf die Musik und die Bürgerrechtsbewegung ungebrochen. Seine Lieder, insbesondere „A Change Is Gonna Come“, gelten als Hymnen des Wandels und der Hoffnung. Sein Leben und sein tragischer Tod wurden 2019 in der Netflix-Dokumentation „ReMastered: The Two Killings of Sam Cooke“ beleuchtet.

Sam Cooke wurde auf dem Forest Lawn Memorial Park in Glendale, Kalifornien, beigesetzt. Sein musikalisches und gesellschaftliches Vermächtnis lebt bis heute weiter.​

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