D‘ Angelico Guitars Premier SS

Mit den Instrumenten der D Angelico Guitars Premier SS folgt D Angelico weiter einer, in angenehmen Preisregionen liegenden Modellpalette. Insbesondere die DC-Serie, die dem ES-Konzept folgt, zeigt, dass es auch anders gehen kann.

Zum Test liegen zwei Varianten der D Angelico Guitars Premier Serie vor. Die E-Gitarren dieser Serie sind dabei in ihren Grundzügen identisch und liegen in einem Preissegment von 700 bis 800 Euro.

Die Unterschiede

Die Gitarren gibt es entweder mit oder ohne F-Löcher. Wobei die F-Loch-Variante die Option zur Wahl zwischen Tune-o-matic und Stairstep-Tailpiece bietet.
Im Inneren finden sich weitere Unterschiede, das Stairstep-Tailpiece-Instrument mit F-Loch besitzt, im Gegensatz zum Tune-o-matic-Instrument, keinen durchgehenden Sustainblock, sondern lediglich die Brücke stützende Pfosten.
Dies könnte sich später im Klang widerspiegeln.

Bildergebnis für D‘ Angelico Guitars Premier

Die Gemeinsamkeiten

Durchweg wird bei sämtlichen E-Gitarren für Boden, Zargen und Decke gesperrtes Ahorn verwendet. Während der Hals der Instrumente ebenfalls aus Ahorn gefertigt ist, trägt die Kopfplatte ein Furnier aus Ebenholz. Im Griffbrett, bestehend aus Palisander, sitzen gut verarbeitet 22 Medium Jumbos.
Die restliche Verarbeitung ist mehr als zufriedenstellend. Die Lackierung, in schwarz, weinrot oder weiß, ist tadellos. Die Bindings sitzen, sowie die passgenauen und ohne Füllmaterial gesetzten Blockinlays. Das C-Profil liegt füllig und angenehm in der linken Hand.

Der, knapp 45 Millimeter starke, Korpus mit dem klassischen Singlecut-Design trägt neben zwei D Angelico-Humbuckern einen Dreiweg-Toggle. Kontrolliert werden die Doppelspuler durch jeweils ein Volume- und ein Tone-Poti.
Die optischen Details, wie das Trussrod-Cover oder die Stairstepp-Design-Mechaniken in verchromter Form, sind auch bei den günstigeren E-Gitarren von D Angelico zu finden.

Minimale Unterschiede

Beim ersten Anspielen der Instrumente zeigt sich echte Überraschung, insbesondere bei der E-Gitarre mit komplett geschlossener Decke, diese kann richtig laut werden.
Die festgestellte akustische Attitüde und Spritzigkeit bleibt durchweg erhalten, von cleanen Klängen bis ins Saft-Riff.

Ein großer Unterschied liegt zwischen Sustain-block/Tune-o-matic und Bridgepost/Stairstep. Die klanglichen Bereiche sind klar voneinander zu separieren.
Die Tune-o-matic-Variante zeigt sich knalliger und vordergründiger, mit Biss und weniger akustischen Klanganteilen.
Das andere Instrument erscheint, durch diffizilere Klanganteile im Grundtenor, ein wenig tiefgründiger, lebendiger und dynamischer.

Alles in allem sind beide D Angelico Guitars Premier SS Modelle fähig das Maß moderner Gitarrensounds zu erfüllen.
Cleane Arpeggios profitieren von der glockig-hohlen Zwischenstellung. Crunchige Blues-Lieks liefern die Instrumente am Hals. Der Griff zu den Potis, um Verzerrung oder die Höhen zu zügeln, liefert zudem weitere Klänge. Man merkt dann erst, wie viele Sounds bereits in den Gitarren stecken, ohne ein einziges Pedal.

Die anvisierte Zielgruppe der D Angelico Guitars Premier SS sind insbesondere Blueser, Jazzer und Classic-Rock-Freunde.

Letzten Endes überzeugt D Angelico mit seinen preiswerten Instrumenten. Natürlich sind die doppelt so teuren Excel-Schwestern um einiges nobler und klanglich feinzeichnender als die D Angelico Instrumente, doch bleibt das Preis-Leistungs-Verhältnis von D Angelico Gitarren unschlagbar.

Mehr Infos auf: https://dangelicoguitars.com

Auch interessant