I love the nightlife… von Alicia Bridges

Vielleicht erinnert sich noch jemand an den Film Liebe auf den ersten Biss (Originaltitel:Love at First Bite) ein amerikanischer Spielfilm aus dem Jahre 1979.

Die von Filmregisseur Stan Dragoti inszenierte Komödie mit George Hamilton und Susan Saint James in den Hauptrollen ist eine Parodie auf Vampirfilme und die populäre Dracula-Figur.
In dem Film kommt einer der großen Hits der Disco-Ära vor; I Love the Nightlife von der unvergleichlichen Alicia Bridges.
Bridges wurde am 15. Juli 1953 in Charlotte, North Carolina, geboren und wuchs in der kleinen Stadt Lawndale in Cleveland County auf. Sie sang schon in jungen Jahren und lernte im Alter von 10 Jahren Gitarre. Im Alter von 12 Jahren hatte sie bereits ihr eigenes Radioprogramm: The Alicia Bridges Show, die jeden Samstag auf der Station WADA in Shelby, North Carolina, ausgestrahlt wurde.

Ab dem 13. Lebensjahr trat Bridges in lokalen Clubs auf. Alicia Bridges berichtete über diese Zeit: „Es waren ziemlich raue Orte … aber dies waren die einzigen Orte, an denen ich … Erfahrung sammeln konnte … also musste ich mich an diese raue Umgebung anpassen und lernte darin zu überleben“. Alicia Bridges arbeitete zunächst als Bankangestellte und Verkäuferin, bevor sie erste musikalische Erfahrungen in der Rockband Zachary Ridge sammelte. Bridges nahm erstmals für die in Nashville ansässige Mega Records zwei 1973 erschienene Singles auf. Beide Singles wurden zum Flop.

UNSPECIFIED – CIRCA 1970: Photo of Alicia Bridges Photo by Michael Ochs Archives/Getty Images


Der Klassiker „I love the nightlife“ und die weitere Karriere. 1977 unterschrieb sie einen Vertrag bei Polydor, im darauf folgenden Jahr erschien ihr Debüt-Album Alicia Bridges mit dem Millionenhit I love the nightlife. Der Song wurde zum Disco-Klassiker und erhielt eine Grammy-Nominierung für die beste weibliche R&B-Gesangsleistung. Im Gegensatz zu dem Eindruck, den ihr Erfolg mit I love the nightlife erweckte, war Bridges hauptsächlich Sängerin von R & B, Rock, Blues und Liebesliedern.
I love the nightlife hat einen definitiven Backbeat und eine Orgel ähnlich dem R & B der frühen 1970er Jahre. Die ursprüngliche Absicht war, dass I love the nightlife ein R & B-Song sein sollte, aber als Bill Lowery den Song zum ersten Mal hörte, erkannte er sein Disco-Potenzial. Anschließend produzierte Jim Burgess einen 12-Zoll-Single-Remix, der schließlich zu einem weltweiten Club-Smash wurde.
Bridges versuchte im Anschluss an diesen Erfolg anzuknüpfen, doch die Nachfolgesingle Body Heat erreichte in den USA nur einen abgeschlagenen 86 Platz. Die Musik von Bridges war in Japan besonders beliebt. Auch ihr zweites Album Play It as It Lays floppte.


Weitere Bemühungen, unter anderem mit der 1984er LP Hocus Pocus, waren nicht von Erfolg gekrönt und Bridges ging in die Disco-Geschichte als One-Hit-Wonder ein. 1994 erlebte I love the nightlife durch den australischen Film Priscilla – Königin der Wüste neue Popularität. Auch der vier Jahre später veröffentlichte Film The Last Days of Disco beinhaltet den Song.
In einem Interview für The Advocate von 1998 gab Sie an lesbisch zu sein und dass sie als Teenager feststellte, dass sie „anders als die anderen“ war. Einige Jahre lebte Bridges in San Francisco, bevor sie nach Atlanta zog, um dort als DJ in den Clubs The Eagle and The Sportspage zu arbeiten. 2006 gründete sie die Firma Alicia Bridges Music Publications und veröffentlichte drei Alben mit neuen und alten Songs, teilweise geremixt.
Bridges betrachtete sich aber immer als R & B-Sängerin. Als musikalischen Einflüsse der 1970er Jahre nannte sie Tina Turner, Aretha Franklin, Gladys Knight und Patti Labelle. Sie meinte auch dass sie sich in der Regel nicht für weiße Sängerinnen interessiere, mit Ausnahme von Joni Mitchell und Janis Joplin.

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