Obwohl ich ein großer Jimi Hendrix Fan bin wußte ich lange nicht das Hendrix 1970 ein eigenes Tonstudio in New York gegründet hat. Nachdem ich nun endlich Zeit gefunden hatte, wollte ich das etwas genauer recherchieren.
Bereits 1968 hatten Hendrix und sein Manager Michael Jeffery den Plan gemeinsam Geld zu investieren. Sie wollten den „Generation Club“ in Greenwich Village (New York) neu eröffnen. Während der Planung wurde ihnen klar, dass sich die Einrichtung eines Tonstudios als wesentlich lukrativer erweisen würde. Hendrix war aufgrund der extrem teuren und aufwendigen Aufnahmearbeiten für sein Album „Electric Ladyland“ auf der Suche nach einem Tonstudio, das zu ihm passte. Das Album „Electric Ladyland“ war dann auch Namensgeber für das Studio, Electric Lady Studios.
Nachdem man sich entschlossen hatte dieses Projekt in Angriff zu nehmen, mußten sich Hendrix und sein Team mit einigen Schwierigkeiten auseinandersetzten. Der Bau des Studios benötigte etwa doppelt so viel Zeit wie ursprünglich geplant. Auch die Kosten liefen aus dem Ruder, sie explodierten förmlich. Genehmigungen verzögerten sich und starke Regenfälle beim Abbruch des Clubs überfluteten das Baugelände. Nur Warner Bros. gelang es dann noch dieses Projekt mit einem millionenschweren Kredit zustande zu bringen.
Der Komplex wurde speziell nach Hendrix’ Vorstellungen entwickelt. Der Architekt und Akustiker John Storyk plante drei voneinander unabhängige Studios. Es gab runde Fenster und ein Gerät, das vielfarbiges Licht produzierte, um die Raumatmosphäre zu verändern. Man wollte Hendrix’ Kreativität unterstützen und ihm gleichzeitig professionelles Arbeiten ermöglichen.
Der Toningenieur Eddie Kramer der ab 1970 für Hendrix tätig war verbot den Gebrauch von Drogen während der Sessions. Die Eröffnung des Studios fand schließlich im Rahmen einer größeren Feier am 26.08.1970 statt. Bereits am darauffolgenden Tag spielte Hendrix seine letzte bekannte Studioaufnahme ein, ein Instrumentalstück mit dem Titel „Slow Blues“. Danach brach er zu enier weiteren Tour nach Europa auf, wo er m 31.08.1970 auf dem „Isle of Wight Festival“ in England spielte.
„Love-and Peace-Festival“ auf der deutschen Ostseeinsel Fehmarn – das letzte Konzert von Jimi Hendrix
Ein weiteres Konzert gab es noch am 04.09.1970 in Berlin beim „Berlin Super Concert 70“ und am 06.09.1970 trat er schließlich zum letzten Mal auf dem „Love-and Peace-Festival“ auf der deutschen Ostseeinsel Fehmarn auf. Am 18.09.1970 starb Hendrix schließlich in London ohne nochmal in sein gerade eröffnetes Studio zurückgekehrt zu sein.
Unzählige Künstler nahmen in den Electric Lady Studios ihre Alben auf, darunter u.a. Patti Smith, Bob Dylan, Rolling Stones, Blondie, David Bowie, Radiohead, Coldplay, Arctic Monkeys, Green Day, The Strokes und Kings of Leon.
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