Der Rock’n’Roll-Musiker Jerry Lee Lewis ist tot. Nach Angaben seines Agenten starb er im
Alter von 87 Jahren in Memphis / Tennessee. Berühmt wurde Lee unter anderem mit den
Songs Great Balls of Fire und Whole Lotta Shakin‘ Goin‘ On in den 1950er-Jahren. Jerry
Lee Lewis sei in seinem Haus in Memphis im US-Staat Tennessee gestorben, erklärte sein
Agent. Seine siebte Ehefrau Judith Coghlan Lewis sei an seiner Seite gewesen. Zuletzt
hatte Lewis, unter anderem nach einem Schlaganfall 2019, mit gesundheitlichen
Problemen zu kämpfen.
Jerry Lee Lewis galt als einer der einflussreichsten Künstler der Musikgeschichte. Er war
der letzte noch lebende Musiker einer Generation legendärer Künstler wie Elvis Presley,
Chuck Berry, Johnny Cash und Little Richard. Der Pianospieler aus Louisiana nannte sich
selbst „The Killer“. Damit gelang es ihm wie kaum einem anderen der Rockrebellen der
1950er-Jahre, die Stimmung des neuartigen Genres zu fassen.
„Es gab Rockabilly. Es gab Elvis. Aber es gab keinen puren Rock ’n‘ Roll, bevor Jerry Lee
Lewis die Tür eingetreten hat“, sagte Lee einst über sich selbst.
Lebenslauf und Karriere
Jerry Lee Lewis wurde als Sohn von Elmo und Mamie Lewis geboren. Die Familie lebte in
sehr ärmlichen Verhältnissen. Lewis hatte 3 Geschwister. Trotzdem schenkten seine Eltern
ihrem Sohn zum Geburtstag ein Klavier. Gemeinsam mit seinem Cousin Mickey Gilley
bekam Lewis Klavierunterricht. Gilley wurde später ein bekannter Countrysänger. Lewis
wurde beeinflusst von Boogie Woogie und Rhythm and blues, sowie Country-Music und
Gospel-Music. Mit 14 Jahren hatte Lewis bereits seinen eigenen Stil beim Klavierspielen
gefunden. Mit der linken Hand spielte er Boogie-Woogie, mit der rechten Hand schnelle
Melodien, teilweise mit Gospelmusik. Seine Mutter schickte ihn auf die Southwestern
Assemblies of God University. Wegen seines Verhaltens mußte Lewis die Schule
verlassen. Mit 21 Jahren zog er nach Memphis, Tennessee (USA). Er arbeitete in
verschiedenen Bars als Pianist. Entdeckt wurde er 1956.
Lewis bekam 1956 bei SUN-Records in Memphis, Tenneesee einen Schallplattenvertrag.
Im Dezember 1956 entstand eine der bekanntesten Schallplatten der Musikgeschichte. Im
Studio sangen Lewis, Carl Perkins, Johnny Cash und Elvis Presley gemeinsam. Die
Schallplatte kam später unter dem Titel Million Dollar Quartet heraus. Mit Whole lotta
shakin’ goin’ on hatte Lewis 1957 seinen ersten großen Hit. Lewis sang weitere Hits wie
Great balls of fire. Lewis Bühnenauftritte waren sehr wild. Klavier spielte er mit Händen
und Füßen. Er stieß den Hocker weg und tanzte auf dem Klavier. Mehrere Male zündete
er es sogar an. Durch die Hochzeit mit seiner minderjährigen Cousine geriet die Karriere
ins Stocken. Sein Album Live at the Star-Club, Hamburg wurde 1964 einer seiner größten
Erfolge. Das Album zählt heute zu einem der besten Live-Alben der Rock-Geschichte. Mit
Country-Musik war er ab Mitte der 1960-Jahre wieder erfolgreich. In dieser Zeit hatte
Lewis einige große Hits. Bei Konzerten spielte er aber weiterhin Rock’n’Roll. Mit Why you
been so long war er 1983 zum letzten Mal in der Country-Hitparade. Das Album Last man
standing kam 2006 heraus. Viele bekannte Musiker spielten auf der CD mit. Darunter Rod
Stewart, Bruce Springsteen, Ringo Starr, Tom Jones und die Rolling Stones. Bis ins hohe
Alter gab Lewis noch Konzerte und nahm CDs auf.
Seine größten Hits
• Whole lotta shakin’ goin’ on (1957)
• Great balls of fire (1957)• You win again (1957)
• Lewis boogie (1958)
• High school confidential (1958)
• Breathless (1958)
• What’s made Milwaukee famous (!968)
• Me and Bobby McGee / Would you take another chance on me (1971)
• Chantilly lace / Think about it darlin’ (1972)