Lady Bluetooth, Hedy Lamarr – Filmschauspielerin, Erfinderin und schönste Frau der Welt

Was wäre die Welt heute ohne ihre Erfindung. Hedy Lamarr zählte zu den größten Hollywood-Stars der 1930er- und 1940er-Jahre. Lange Zeit unbekannt blieb jedoch, dass sie die Erfinderin des Frequenzsprungverfahrens war, einem frühen Vorläufer von Bluetooth und WLAN. 

Wo hat diese sagenhafte Karriere angefangen

Hedy Lamarr (Hedwig Eva Maria Kiesler) kam am 9. November 1914 in Wien, Österreich-Ungarn zur Welt. Lamarr stammte aus einer jüdischen Familie. Hedy besuchte eine Privatschule, erhielt Klavier-, Ballett- und Sprachunterricht. Schon in ihrem vierten Film „Man braucht kein Geld“ mit den legendären Schauspielern Heinz Rühmann und Hans Moser hatte Lamarr eine Hauptrolle. 

Skandalfilm Ekstase von 1933 mit Hedy Lamarr

Der tschechoslowakisch-österreichische Film Symphonie der Liebe (besser bekannt unter dem Titel Ekstase) von 1933 war aufgrund seiner Nacktszenen ein Skandal. Aber nicht nur die zehnminütige Nacktszene – ein Bad in einem See und der anschließende Gang nackt durch einen Wald – sorgte für Aufsehen, sondern vor allem eine Liebesszene, in der lediglich ihr sexuell erregtes Gesicht zu sehen war – sie spielte einen Orgasmus. Im nationalsozialistischen Deutschland wurde der Film deshalb verboten. Erst 1935, nach Kürzungen durch die Nazis, wurde der Film unter Tumulten in einigen wenigen deutschen Kinos gezeigt, versehen mit der Warnung: „Dieser Film ist jugendverderbend.“

Sie wurde zur strahlenden Filmgöttin, heiratete den skandalumwitterten Waffenhändler Fritz Mandl, einen herrschsüchtigen und eifersüchtigen Mann, der ihr das Auftreten in Filmen verbot. Sie flüchtete aus einer sklaverei-ähnlichen Ehe 1937 nach Hollywood. 

Patent für ein „Geheimes Kommunikationssystem“

Die Welt verdankt Hedy Lamarr eine der weitreichendsten Erfindungen, ohne die heute Mobiltelefonie, WLAN oder Bluetooth undenkbar wären. Das Frequenzsprungverfahren hat sie entwickelt. Mit dieser Idee wollte sie zum Kriegserfolg der Alliierten gegen Nazi-Deutschland beitragen. Sie erfand es als sie auf der Suche nach einer Möglichkeit war Torpedofunksignale vor feindlichen Störsendern zu schützen. Mit dem Komponisten George Antheil gemeinsam reichte sie die Erfindung ein und erhielt 1942 das Patent, das sie der US Navy schenkte. Die bahnbrechende Erfindung landete vorerst in der Schublade. Hedy Lamarr ließ das Patent auslaufen und konnte später keine Ansprüche mehr stellen. 

Hedy Lamarr und der Komponist George Antheil

Zu der Erfindung war es gekommen, als sie und der Komponist George Antheil für sein Ballet Mécanique 16 Pianolas untereinander und mit einem Film zu synchronisieren hatten, was über gleichzeitig ablaufende Klavierrollen (Lochstreifen) gelang. Das Problem bei der Funkfernsteuerung lösten sie mittels identischer Lochstreifen in Sender und Empfänger. Dadurch waren die gleichzeitigen Frequenzwechsel möglich. Lamarr soll als Frau des Waffenherstellers Fritz Mandl Zugang zu höchst geheimen Informationen auch im Bereich der Funktechnik gehabt haben.

Lamarr und Antheil arbeiteten einige Monate lang an ihrer Idee, bevor sie diese im Dezember 1940 dem nationalen Erfinder-Rat (National Inventors Council) präsentierten. Vorsitzender des Rates war Charles Kettering, Forschungsdirektor von General Motors. Kettering schlug Lamarr und Antheil vor, die Idee patentieren zu lassen. Mit Unterstützung eines Professors für Elektrotechnik am California Institute of Technology bereiteten sie das Patent zur Anmeldung vor. Am 11. August 1942 wurde es vom Patentamt erteilt.

Aufgrund ihrer Komplexität wurde die Erfindung von Lamarr und Antheil jedoch nie in ihrer ursprünglichen Form eingesetzt. 1962 verwendeten einige Navy-Schiffe eine weiterentwickelte Version der Technik. Der gleichzeitige Frequenzwechsel, genannt Frequenzsprungverfahren (englisch frequency-hopping) wird in der Kommunikationstechnik zum Beispiel bei Bluetooth verwendet.

Für ihre Erfindung erhielt Lamarr 1997 den Electronic Frontier Foundation Pioneer Award. 2014 wurde Lamarr posthum in die National Inventors Hall of Fame aufgenommen.

Der Weg nach Hollywood

In London wurde sie von Louis B. Mayer für MGM unter Vertrag genommen. Gleichzeitig gab er ihr den Künstlernamen Hedy Lamarr, wobei er sich direkt auf den berühmten Stummfilmstar Barbara La Marr bezog, die seinerzeit unter dem Titel „The Girl Who Was Too Beautiful“ bekannt war. MGM vermarktete sie als „schönste Frau der Welt“.

In London wurde sie von Louis B. Mayer für MGM unter Vertrag genommen. Gleichzeitig gab er ihr den Künstlernamen Hedy Lamarr, wobei er sich direkt auf den berühmten Stummfilmstar Barbara La Marr bezog, die seinerzeit unter dem Titel „The Girl Who Was Too Beautiful“ bekannt war. MGM vermarktete sie als „schönste Frau der Welt“.

Mode Ikone Hedy Lamarr

Sie schaffte durch die Mitwirkung in dem Streifen Algiers im Jahr 1938 an der Seite von Charles Boyer eine Sensation. Viele Schauspielerinnen kopierten ihre Mittelscheitel-Frisur, und die brünette Haarfarbe wurde zur Modefarbe der späten 1930er Jahre. Joan Bennett trieb die Mimikry so weit, dass sie für den Streifen Trade Winds ihre bislang blonden Haare à la Lamarr färbte und für den Rest ihrer Karriere nicht änderte. Gleichzeitig war Lamarr für eine Renaissance des Hutes als Accessoire für Schauspielerinnen Vorbild. Als Kopfbedeckungen trug sie Turbane, Schals, Schleier und sogar an Pagoden erinnernde mehrstöckige Kreationen. 

Sie schaffte durch die Mitwirkung in dem Streifen Algiers im Jahr 1938 an der Seite von Charles Boyer eine Sensation. Viele Schauspielerinnen kopierten ihre Mittelscheitel-Frisur, und die brünette Haarfarbe wurde zur Modefarbe der späten 1930er Jahre. Joan Bennett trieb die Mimikry so weit, dass sie für den Streifen Trade Winds ihre bislang blonden Haare à la Lamarr färbte und für den Rest ihrer Karriere nicht änderte. Gleichzeitig war Lamarr für eine Renaissance des Hutes als Accessoire für Schauspielerinnen Vorbild. Als Kopfbedeckungen trug sie Turbane, Schals, Schleier und sogar an Pagoden erinnernde mehrstöckige Kreationen. 

Louis B. Mayer wollte aus Hedy Lamarr den größten Star des Studios machen und betraute damit zunächst Josef von Sternberg, der bei ihrem MGM-Debüt, dem Film I Take This Woman, Regie führen sollte. Zahlreiche Pannen begleiteten von Beginn an diese Produktion, die über 18 Monate dauerte, bei der sich drei Regisseure abwechselten und während der fast die komplette Besetzung ausgewechselt wurde. Am Ende bezeichneten manche den Film scherzhaft als I Retake This Woman, und das Ergebnis war ein Flop. Lamarr selbst wirkte nebenbei noch neben Robert Taylor in dem Film Lady of the Tropics mit, der schließlich sogar noch früher in den Verleih kam.

Ihr größter Erfolg der Film „Samson und Delilah“

Im Studio galt Lamarr als träge, wenig ambitioniert und relativ schwierig. Sie spielte gelegentlich gute Rollen, doch meistens war sie als „dekoratives Beiwerk“ in eher eindimensional gestalteten weiblichen Hauptrollen zu sehen. Dies gilt insbesondere für ihren größten kommerziellen Erfolg, den Film „Samson und Delilah“, bei dem Cecil B. DeMille Regie führte. Als ihre wichtigste Rolle bezeichnete Lamarr 1947 ihren Auftritt als moderne und unabhängige Frau in der Geschäftswelt in H.M. Pulham, Esq. von King Vidor, für diesen Auftritt wurde sie auch von vielen Kritikern gelobt. Lamarr behauptete in späteren Jahren oft, sie habe viele gute Rollen abgelehnt, so in Casablanca und Das Haus der Lady Alquist. Im Jahr 1958 drehte sie ihren letzten Film.

Die letzten Jahre von Hedy Lamarr

Im Jahre 1965 wurde in Los Angeles eine Anzeige wegen Ladendiebstahls gegen sie bekannt. Sie war für kurze Zeit in Haft, bis die Anklage gegen sie wegen Geringfügigkeit fallen gelassen wurde. 1991 wurde sie in Florida wegen des gleichen Delikts in Haft genommen. Durch ihren freiwilligen Verzicht auf Verteidigung und die Einwilligung zu einem Jahr Bewährungszeit wurde auf eine Anklage verzichtet. 

Ihre Autobiographie Ecstasy and Me wurde im Jahr 1967 herausgegeben. Kurze Zeit nach dem Erscheinen verklagte Lamarr den Co-Autor auf eine hohe Summe Schadenersatz, da er die Fakten verdreht habe. Die Schauspielerin war sechsmal verheiratet und hatte zahlreiche Affären. Die letzten Jahrzehnte ihres Lebens verbrachte Lamarr zurückgezogen in Florida. Sie starb am 19. Januar 2000 in Altamonte Springs in Florida.

In einer neuen Serie schlüpft „Wonder Woman“ Gal Gadot in die Rolle der Erfinderin Hedy Lamarr 

In einer geplanten Mini-Serie soll die israelische Darstellerin die Rolle der Wiener Erfinderin und Schauspielerin Hedy Lamarr spielen. Was allerdings noch fehlt: Ein Titel der Sendung – und der Starttermin.

Die Serie wird auch auf Lamarrs Leben als Erfinderin eingehen und wie sie im Zweiten Weltkrieg mit ihren Erfindungen die US Navy sowie Alliierten unterstützte.

Bei Showtime produziert, kümmert sich nun Apple um die Fertigstellung der Serie, die aus acht Episoden bestehen soll. Gal Gadot, bekannt für ihre Rolle als “Wonder Woman”, leitet die Produktion und spielt die Hauptrolle in der Serie.