TINA – DAS TINA TURNER MUSICAL

Nun ist es auch in Deutschland zu sehen, das einzige von Tina Turner autorisierte Musical, das von Kritikern und Publikum gleichermaßen im Londoner West End gefeiert wurde.

Es zeigt Tina Turner von ihren bescheidenen Anfängen in Nutbush, Tennessee bis zu ihrer Verwandlung in die weltweite ‚Queen of Rock‘. Das Bühnen-Musical enthüllt die noch nie erzählte Geschichte einer Frau, die es wagte, die Grenzen von Alter, Geschlecht und Hautfarbe zu sprengen.

Mit unglaublichen 12 Grammy Awards und mehr als 180 Millionen verkauften Tonträgern ist Tina Turner einer der größten Weltstars aller Zeiten. Sie hat mehr Konzertkarten verkauft als jeder andere Solokünstler in der Musikgeschichte, und ihre internationale Fangemeinde kennt wie sie selbst keine Altersgrenzen.

TINA – DAS TINA TURNER MUSICAL bringt das Leben und die Welthits von „Proud Mary“ bis „The best“ seit März 2019 im Stage Operettenhaus auf die Bühne – authentisch, bewegend und unglaublich kraftvoll.

Katori Hall, die Autorin des Stücks, erzählt die Lebensgeschichte von Tina Turner einfühlsam und ereignisgetreu. Die Regie übernimmt die Hollywood-erfahrene Regisseurin Phyllida Lloyd. Der Expertin für Inszenierungen starker Frauenfiguren gelang mit TINA – DAS TINA TURNER MUSICAL eine mitreißende Show über den unbändigen Lebenswillen, den harten Kampf um die eigene Existenz und die wahre Liebe des gefeierten Weltstars.

Stage Operettenhaus, Spielbudenplatz 1, 20359 HAMBURG

Wir möchten auf das ereignisreiche Leben von Tina Turner zurückblicken. Tina Turner wurde am 26. November 1939 als Anna Mae Bullock in Nutbush (Tennessee) geboren.  2013 nahm sie die Schweizer Staatsbürgerschaft an, bis dahin war sie US-amerikanische Staatsbürgerin.

Anna Mae Bullock ist die jüngere von zwei Töchtern des afroamerikanischen Baptisten-Diakons Floyd Richard Bullock und von Zelma Bullock, geb. Currie, einer Arbeiterin mit indianischer Herkunft. Die ersten Erfahrungen als Sängerin sammelte die kleine Anna Mae im Kirchenchor der Gemeinde Nutbush (Tennessee), in der sie aufwuchs. Nach einer schwierigen Zeit, während ihre Eltern sich trennten und sie bei ihrer Großmutter Roxanne lebte, zog sie 1955 zu Mutter Zelma Bullock und Schwester Alline nach St. Louis. Anna Mae Bullocks erster Sohn Raymond Craig (1958–2018) stammt aus einer Beziehung mit dem Musiker Raymond Hill.

Bereits 1958 lernte sie in St. Louis Ike Turner mit seiner Band Kings of Rhythm kennen und wurde deren Backgroundsängerin. 1960 nahm sie das Lied A Fool in Love auf. Sie sprang dabei kurzfristig als Solosängerin ein, da der vorgesehene Sänger Art Lassiter ausfiel. Der Titel schaffte es im August 1960 auf Platz 27 der US-Charts. Aus Gründen der Promotion gab Ike ihr den Künstlernamen Tina und benannte seine Band in Ike & Tina Turner um. Tina und Ike, die inzwischen auch eine Liebesbeziehung verband, gingen in der Folge mit der Ike & Tina Turner Revue auf Tournee, zunächst in den USA, später auch durch Europa und Australien. Im Oktober 1960 wurde ihr gemeinsamer Sohn Ronald Renelle geboren. 1962 heirateten die beiden in Tijuana, Mexiko. Ike Turner brachte zwei 1958 und 1959 geborene Söhne mit in die Ehe.

Die Revue war viele Jahre sehr erfolgreich, auch finanziell. Die Turners gingen als Vorgruppe mit den Rolling Stones auf Tournee, und Tina Turner nahm 1966 mit dem Produzenten Phil Spector die in Großbritannien erfolgreiche Single River Deep, Mountain High auf, wodurch Ike & Tina Turner auch in Europa wesentlich bekannter wurden. 1972 erhielten Ike und Tina Turner einen Grammy Award für „Best R&B Performance by a Duo or Group with Vocal“ mit dem weltbekannten Song Proud Mary. Der Song Nutbush City Limits aus dem Jahr 1973, wofür sich Tina Turner selbst als Songschreiberin betätigte, erreichte Platz 2 der deutschen Singlecharts und hielt sich 26 Wochen. 1975 spielte sie in der Rolle der Acid Queen in der Verfilmung der Rockoper Tommy von The Who mit.

Mit ihrem zunehmenden musikalischen Erfolg häuften sich Probleme in ihrem Privatleben mit ihrem Mann Ike Turner, die zum Teil auch Ikes Drogenkonsum zugeschrieben wurden. 1976 schließlich verließ sie ihren Mann und beantragte die Scheidung. Diese wurde im Jahre 1978 rechtskräftig. Hierbei verzichtete sie auf sämtliche Rechte an gemeinsamen Musikstücken; bestand aber nur darauf, ihren Künstlernamen weiter nutzen zu können. 1991 wurden Ike und Tina Turner in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen.

Tina Turner konnte als Solokünstlerin nicht direkt an die Erfolge der Revue anknüpfen. Sie verdiente ihr Geld durch verschiedene Tourneen, deren Konzerte allerdings meist in kleinen Räumlichkeiten vor oft nur wenigen hundert Zuschauern stattfanden. Das Album Rough, das 1978 erschien, verkaufte sich sehr schlecht, ebenso das ein Jahr später erschienene Album Love Explosion. In diesen Alben unternahm sie musikalisch unter anderem Ausflüge in die Disco-Musik. Mit ihren Bühnenprogrammen, insbesondere den Nice-’n’-Rough-Konzerten der frühen 1980er Jahre, arbeitete sich Tina Turner allmählich nach oben. Unterstützt wurde sie dabei ab 1979 von ihrem neuen Manager, dem Musikproduzenten Roger Davies, der es sich zum Ziel gesetzt hatte, Tina Turner aus ihrem Karrieretief herauszubringen. Die Shows fanden beim Publikum großen Anklang und auch namhafte Berufskollegen wurden auf sie aufmerksam. Tina Turner hatte in der Folge Gastauftritte unter anderem bei Tom Jones, Rod Stewart und David Bowie. Siespielte im Vorprogramm bei einigen Konzerten der Rolling Stones in den USA. Die großen Plattenfirmen sahen Tina Turner zunächst noch als einen kaum zu vermarktbaren Altstar.

1982 beteiligte sie sich als einer von mehreren Gaststars am Album Music of Quality and Distinction der Gruppe British Electric Foundation (B.E.F.), die aus Mitgliedern der Band Heaven 17 bestand. Tina Turners Version des Songs Ball of Confusion auf diesem Album wurde überraschend ein Hit in Norwegen. Dieser Erfolg und vor allem ihre gesangliche Leistung überzeugten die Produzenten. Bei Capitol Records in London nahm Tina Turner dann unter Mitwirkung von B.E.F. eine Coverversion des Al-Green-Songs Let’s Stay Together auf, die 1983 als Single erschien. Let’s Stay Together wurde in vielen europäischen Ländern ein Hit und erreichte beispielsweise in England Platz sechs. Etwas später erreichte der Song in den USA Platz 26 der Singlehitparade und Platz drei der R&B-Charts. Daraufhin beschloss Capitol Records, ein ganzes Album mit Tina Turner zu produzieren.

Das Album Private Dancer wurde 1984 veröffentlicht. Gleich die erste Single-Auskopplung What’s Love Got to Do With It kletterte auf Platz eins der Billboard-Charts. Im Februar 1985 erhielt Tina Turner drei Grammy Awards für die beste weibliche Gesangsdarbietung, für die Schallplatte des Jahres (jeweils What’s Love Got to Do with It) und für die beste weibliche Rockgesangsdarbietung (Better Be Good to Me).

1985 spielte Tina Turner die Rolle der Aunty Entity im Film Mad Max – Jenseits der Donnerkuppel, mit Mel Gibson. Schon Jahre zuvor hatte sie sich als großen Fan der Mad-Max-Reihe bezeichnet und in ihrer Biografie Ich, Tina den Film Mad Max II – Der Vollstrecker ihren Lieblingsfilm genannt. Mit dem Titelsong We Don’t Need Another Hero hatte sie 1985 einen Nummer-eins-Hit in Deutschland. Im gleichen Jahr sang sie bei der Wohltätigkeitssingle We Are the World mit und startete ihre erste Europatournee.

1986 folgte das Album Break Every Rule, das kommerziell sehr erfolgreich war. Der erste Teil wurde ausschließlich von Terry Britten (What’s Love Got to Do with It) geschrieben und produziert. Er enthält die Singles Typical Male, Two People und What You Get Is What You See. Kurz nach Erscheinen des Break-Every-Rule-Albums wurde das von Tina Turner und Kurt Loder verfasste Buch Ich, Tina – Mein Leben veröffentlicht.

1988 trat Tina Turner im Maracanã-Stadion in Rio de Janeiro vor 188.000 Menschen auf, was ihr einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde als Solokünstlerin mit dem größten Konzertauftritt bescherte. Nachdem sie bei der Veröffentlichung des Live-Doppel-Albums Live in Europe angekündigt hatte, weniger auf Tour zu gehen und sich aus dem Musikbusiness zurückzuziehen, veröffentlichte sie 1989 ihr nächstes Album mit anschließender „Farewell“-Tour: Foreign Affair. Erdig-bluesige Aufnahmen (Steamy Windows, Undercover Agent for the Blues) mit Tony Joe White wechseln sich mit Mainstream-Popproduktionen ab. Die Tour führte sie durch Europa und war ein riesiger Erfolg. Tina Turner hielt damals für kurze Zeit den Rekord für die umsatzstärkste Tournee der Welt – bis die Rolling Stones mit ihrer „Steel Wheels“-Tour 1989 diesen Rekord übernahmen.

1992 erschien der biografische Film Tina – What’s Love Got to Do with It? sowie als Album der entsprechende Soundtrack. Neben neuen Songs, darunter I Don’t Wanna Fight, nahm sie hierfür auch die alten Hits aus der Zeit von Ike & Tina Turner neu auf. Zu Werbezwecken ging sie 1993 hauptsächlich in den USA auf Tournee, aber auch in Europa fanden sechs Auftritte statt.1995 sang Tina Turner das Titellied zum James-Bond-Film GoldenEye. Dieses ist auch auf dem 1996 erschienenen Album Wildest Dreams enthalten. 1999 veröffentlichte Tina Turner mit Twenty Four Seven ihr bisher letztes reguläres Album. Im Jahre 2000 ging sie mit der „24/7 Tour“ auf Tournee – nach ihren damaligen Angaben zum letzten Mal. Es war die bis dahin aufwändigste Tour Nordamerikas und Europas.

Im Herbst 2004 erschien mit Open Arms eine neue Single, die mit zwei weiteren bisher unveröffentlichten Liedern auf Turners zweiter Greatest-Hits-Sammlung All the Best zu finden ist.  2007 sang Turner als Duettpartnerin von Herbie Hancock auf der CD River.

Bei der Gala der Grammy Awards 2008 am 10. Februar 2008 trat Tina Turner mit Beyoncé Knowles auf und begeisterte das Publikum. Einen Tag nach den Grammy Awards 2008 trat Tina Turner bei der Feier des russischen Energiekonzerns Gazprom zu dessen 15. Jahrestag in Russland auf. Als Abschluss des fünfstündigen Konzerts sang sie unter anderem ihre Hits Private Dancer und The Best. Bei der Aufzeichnung der Oprah Winfrey Show gab Turner am 28. April 2008 bekannt, erneut auf Tour zu gehen. Die Tina!: 50th Anniversary Tour begann im Oktober 2008 in Nordamerika, der Vorverkauf der Karten startete am 12. Mai. Das Eröffnungskonzert am 1. Oktober in Kansas war bereits nach zwei Minuten ausverkauft. Wegen der guten Vorverkäufe wurde die Zahl der Deutschland-Konzerte der Tour 2009 von ursprünglich angesetzten sieben auf sechzehn erhöht. Mit dem 90. Auftritt der laufenden Tour (einem Nachholtermin in Sheffield) beendete Tina Turner am 5. Mai 2009 im Alter von 69 Jahren ihre Bühnenkarriere.

Wie Tina Turner schon in ihrer Autobiographie Ich, Tina (1985) angekündigt hatte, wollte sie nach ihrer Karriere als Sängerin das spirituelle Wissen, das ihr im Leben geholfen habe, an andere weitergeben. So brachte Tina Turner im Juni 2009 gemeinsam mit der Yoga-Lehrerin und Musiktherapeutin Regula Curti und der Mantra-Sängerin Dechen Shak-Dagsay das Album Beyond heraus. Es enthält spirituelle, buddhistische und christliche Gesänge. Die gesamten Einnahmen wollen die Künstlerinnen in den Frieden zwischen verschiedenen Kulturen und Spiritualität fördernde Projekte in Erziehung, Bildung und Forschung für Kinder und Jugendliche fließen lassen. Im Oktober 2011 erschien das Album Children Beyond. Es enthält von Kindern gesungene spirituelle Gesänge und Mantras aus unterschiedlichen Religionen. An dem Album beteiligten sich wiederum die Christin Regula Curti und die gebürtige tibetische Buddhistin Dechen Shak-Dagsay mit Gesang sowie Tina Turner – die ebenfalls praktizierende Buddhistin ist – mit Gesang und Vortrag. Im Juni 2014 erschien Love Within – Beyond, das dritte Album der Beyond-Reihe. Für dieses Album wurde das Team um eine junge Inderin namens Shende-Sathaye, die auf allen Titeln des Albums als Interpretin genannt wird, erweitert.

Im Frühjahr 2018 hatte das Musical „Tina – The Tina Turner Musical“ im Londoner Aldwych Theatre Premiere. Es wurde von Tina Turner autorisiert und mitgestaltet. Im März 2019 feierte es auf der Hamburger Reeperbahn im Operettenhaus seine Deutschland-Premiere.

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