Whitney Houston, die Soul & Stilikone starb vor 7 Jahren

Whitney Houston – sie bleibt auch sieben Jahre nach ihrem Tod unvergessen.

Mit mehr als 170 Millionen verkauften Tonträgern und über 200 Gold-, Platin-, Silber- und Diamantschallplatten sowie sechs Grammys gehörte Whitney Houston zu den erfolgreichsten Sängerinnen aller Zeiten. Ihren Karrierehöhepunkt hatte Houston 1992 sowohl durch ihr Schauspieldebüt mit der Hauptrolle in dem Film Bodyguard an der Seite von Kevin Costner und den zum großen Teil von ihr gesungenen Soundtrack „The Bodyguard“. Das Lied „I Will Always Love You“ wurde ihr weltweit erfolgreichstes Lied. („I Will Always Love You“ wurde im übrigen bereits 1974 geschrieben, von niemand geringeren als Country Queen Dolly Parton).

Whitney´s Leben

Whitney Houston war das zweite Kind von Cissy Houston und John Russell Houston jr. Und kam am 9. August 1963 in Newark, New Jersey zur Welt. Ihre Mutter Cissy war als Sängerin bei den Sweet Inspirations, der Begleitgruppe von Elvis Presley und bei Jimi Hendrix engagiert. Whitney Houston hatte insgesamt vier Geschwister. In dieser musikalischen Familie gibt es weitere bekannte Künstler, die Sängerinnen Dee Dee Warwick und Dionne Warwick sind ihre Cousinen, die Sängerin Darlene Love ihre Patentante. Im Jahre 1992 heiratete Houston den R&B-Sänger Bobby Brown. Aus dieser Ehe stammt die gemeinsame Tochter Bobbi Kristina (1993–2015). Im September 2006 reichte Whitney Houstons Anwältin einen Antrag auf Ehescheidung ein. Am 24. April 2007 wurde die Scheidung rechtskräftig. Für ihre Tochter hatte Whitney Houston das alleinige Sorgerecht. Ab Ende der 1990er Jahre litt Houston unter verschiedenen Formen von Drogenabhängigkeit, weshalb sie in den 2000er Jahren mehrere Entziehungskuren absolvierte. Am 11. Februar 2012, starb Whitney Houston im Alter von nur 48 Jahren im „Beverly Hilton“-Hotel in Beverly Hills. Als Todesursache wurde Ertrinken festgestellt. Der chronische Missbrauch von Kokain und eine Herzkrankheit sollen ebenfalls zum Tod der Sängerin beigetragen haben.

Die Trauerfeier fand am 18. Februar 2012 in der New Hope Baptist Church in Newark (New Jersey) statt, wo Houston als junges Mädchen Mitglied im Gospelchor war. Der fast vierstündigen Zeremonie wohnten unter anderen Stevie Wonder, Alicia Keys und Kevin Costner bei. Die Beisetzung folgte am nächsten Tag auf dem Fairview Cemetery in Westfield (New Jersey) neben dem Grab ihres Vaters.

Whitney´s unglaubliche Erfolge

Whitney Houston war eine der wenigen Musikerinnen, die in drei aufeinanderfolgenden Dekaden ein Nummer-eins-Album in den internationalen Charts platzieren konnten – unter anderem in den USA, Deutschland, der Schweiz, Österreich und Kanada. Anfang der 1990er Jahre betätigte sich Houston auch mit großem Erfolg als Schauspielerin, ihre drei Kinofilme spielten zusammen mehrere hundert Millionen US-Dollar ein. Mit 411 Auszeichnungen für ihr musikalisches und filmisches Schaffen ist Whitney Houston laut Guinness Buch der Rekorde die am häufigsten ausgezeichnete Künstlerin aller Zeiten. Als Preise für ihr Lebenswerk erhielt sie unter anderem 2001 den BET Lifetime Achievement Award und 2004 den Women’s World Award.

Der Grundstein ihrer Karriere war ihre unverwechselbare Stimme. Ihr Stimmvolumen umfasste drei Oktaven. Houston galt als die bedeutendste zeitgenössische Interpretin moderner Pop-Soulmusik: 1998 schrieb die New York Times, Houston sei die „definitive Pop-Soul-Sängerin ihrer Generation“ und die amerikanische Musikzeitschrift Rolling Stone nahm sie wenige Jahre später als „beste weibliche Stimme ihrer Zeit“ in ihre Liste der 100 besten Sänger und Sängerinnen auf.

Ihr Gesang – eine vom traditionellen Gospel beeinflusste Mischung aus Pop und Soul – galt als stilprägend für die Generation nachfolgender Sänger und vor allem Sängerinnen. Künstlerinnen wie Mariah Carey, Christina Aguilera, Jennifer Hudson und Mary J. Blige geben an, von ihr maßgeblich beeinflusst worden zu sein.

Whitney´s Karriere

Schon 1977 machte Whitney ihre erste Schallplattenaufnahme, bei dem Song „Life’s a Party“ der Michael Zager Band sang sie die Solostimme. 1979 folgten Aufnahmen im Backgroundchor mit Chaka Khan mit dem Lied „I’m Every Woman“, 1992 hatte Houston damit selber einen großen Erfolg. Als Teenager sammelte Whitney gemeinsam mit ihrer Mutter Cissy Erfahrungen als Live-Entertainerin.

Gleichzeitig verfolgte Whitney eine anfangs erfolgreiche Modelkarriere. Sie wurde in Zeitschriften wie Vogue und als eines der ersten schwarzen Models auf der Titelseite der Teenagerzeitschrift Seventeen abgebildet. Schon bald war sie auf den Titelseiten weltweit führender Mode- und Musik-Magazine zu sehen, darunter Rolling Stone, Vibe und Harper’s Bazaar.

Fast drei Jahre dauerte die Produktion des Debütalbum „Whitney Houston“. Es erschien 1985 und war mit 13 Millionen verkauften Exemplaren allein in den USA eines der erfolgreichsten Debüts, das jemals einer Künstlerin gelang. Außerdem erhielt Houston für das Lied „Saving All My Love for You“ ihren ersten Grammy als beste Popsängerin. Die CD enthält einige Cover-Versionen, deren Originale zuvor nur begrenzten Erfolg hatten: „Greatest Love Of All“ (George Benson), „Saving All My Love For You“ (Marilyn McCoo & Billy Davis, Jr.), „Nobody Loves Me Like You Do“ (Anne Murray & Dave Loggins) und „Take Good Care of My Heart“ (Anne Murray). Dem Album schloss sich 1986 die „Greatest Love“ Tour an. „Whitney Houston“ wird im übrigen vom Rolling Stone als eines der 500 besten Alben aller Zeiten geführt.

Mit ihrem zweiten Album „Whitney“ etablierte sich die US-Amerikanerin als eine der herausragenden und erfolgreichsten neuen Künstlerinnen der 1980er Jahre. Mit dem Werk gelang es ihr 1987 als erster Sängerin überhaupt, direkt auf Platz eins der US-Billboard-Charts einzusteigen. Den zweiten Grammy bekam sie für „I Wanna Dance with Somebody (Who Loves Me)“. Whitney hatte sieben aufeinander folgende Nummer-eins-Single-Hits. Diese brachten Whitney Houston einen Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde und das Attribut der bis dahin „erfolgreichsten Sängerin aller Zeiten“. Das Album Whitney erreichte die Spitzenposition in verschiedenen europäischen Ländern und wurde mehrfach mit Platin ausgezeichnet.

1988 sang Houston das Titellied der NBC-Übertragungen der Olympischen Spiele in Seoul, „One Moment in Time“, das sie an die Spitze der deutschen und britischen Single-Charts brachte. Im November 1990 folgte das vom zeitgenössischen R&B beeinflusste Album „I’m Your Baby Tonight“. Das Platte kam auf den dritten Platz der Albumcharts und wurde mit Vierfach-Platin ausgezeichnet. Während sich die Vereinigten Staaten im Zweiten Golfkrieg befanden, sang die US-Amerikanerin im Januar 1991 die Nationalhymne während des Super Bowl XXV. Der Auftritt galt später als ein Schlüsselmoment in der Karriere der US-Sängerin. Zeit Online schrieb im Jahr 2009: „Ihre Stimme wurde zum Nationalheiligtum der Reagan/Bush-Ära. Höhepunkt der Vereinnahmung war ihr Auftritt beim Superbowl 1991, als sie im Sportanzug die Nationalhymne sang.“

An der Seite von Kevin Costner gab Whitney Houston im Herbst 1992 Ihr Leinwanddebüt mit dem Film „Bodyguard“. Das Album „The Bodyguard“ ist mit über 17 Millionen verkauften Einheiten der mit Abstand erfolgreichste Soundtrack in den USA und auch eines der erfolgreichsten Alben einer Sängerin. 1995 folgte ein weiterer Film, „Waiting to Exhale“, zu dem sie unter anderem mit Mary J. Blige und Toni Braxton den Soundtrack aufnahm. Die Single „Exhale (Shoop, Shoop)“ brachte Houston abermals einen Nummer-eins-Hit in den Billboard Charts ein, der ihr elfter und auch letzter war. Ende 1996 kam Houstons dritter Film „Rendezvous mit einem Engel“ ins Kino, zu dem sie diesmal den kompletten Soundtrack „The Preacher’s Wife“ beisteuerte. Die erste Singleauskopplung „Step By Step“ schaffte es weltweit in die Top Ten der Charts. Die Platte gilt heute als das erfolgreichste Gospel-Album aller Zeiten.

Im Herbst 1998 erschien Whitney Houstons viertes Studioalbum „My Love Is Your Love“. Nach vielen Jahren im Filmgeschäft konzentrierte sich Houston mit diesem Album wieder auf ihre Gesangskarriere. Das Album lief zunächst mäßig an, entwickelte sich aber durch die Ver-öffentlichung des Titelliedes „My Love Is Your Love“ als Single im Frühsommer 1999 zu einem der größten Erfolge der Sängerin. Es wurde in Europa und den USA jeweils mit vier Platinschallplatten ausgezeichnet. Bei der Grammy-Verleihung 2000 erhielt Whitney Houston für das Lied „It’s Not Right, But It’s Okay“ ihren sechsten Grammy. Im Mai 2000 folgte das erste Best-of-Projekt ihrer damals 15-jährigen Karriere: „Whitney: The Greatest Hits“. Auf zwei CDs vereint das Album Houstons größte Erfolge, einige Raritäten und vier neuen Lieder. Das Album erreichte wieder weltweit die Top Five der Charts.

Im November 2002 kam mit „Just Whitney…“ Houstons fünftes Studioalbum auf den Markt. Obwohl das Album in den USA mit Platin ausgezeichnet wurde, gilt es bis heute als das am wenigsten erfolgreiche Album der Künstlerin.

Ende 2003 kam ihr erstes Weihnachtsalbum: „One Wish – The Holiday Album“. Den Klassiker „Little Drummer Boy“ sang Houston zusammen mit ihrer Tochter Bobbi Kristina Brown.

Nach den Veröffentlichungen der Alben „Just Whitney…“ und „One Wish“ wurde es zunehmend ruhiger um die Karriere von Whitney Houston. Immer wieder gab es Gerüchte um Whitney Houston´s Gesundheitszustand. Im September 2009 stieg das Album „I Look To You“ auf Platz eins der Charts in den USA und Kanada und weiteren Ländern in Europa. Das Album bescherte der US-Sängerin damit die erfolgreichste Startwoche ihrer Karriere. Das Album verkaufte sich anschließend weltweit mehr als zwei Millionen Mal.

Zehn Jahre nach Houstons letzter Welttournee begann im Dezember 2009 ihre neue Welttournee im Olimpijski-Stadion in Moskau. Diese Welttournee spielte etwa 32 Millionen US-Dollar ein, hatte aber bei der Musikkritik kaum Erfolg. Die deutschsprachige Presse beurteilte sie zum größten Teil negativ.

Nach Houstons Tod im Februar 2012 kamen einige ihrer Lieder nochmals in die Top 100 der deutschen Singlecharts. Auch drei ihrer Alben platzierten sich nochmals in den Top 100, jedoch nur Greatest-Hits-Alben.

Thank you for the music, Whitney!

 

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