Am 08. August 2017 verstarb mit 81 Jahren in Nashville (Tennessee) der Country-Superstar Glen Campbell. Er verkaufte über 50 Millionen Alben, seine größten Hits wie „Rhinestone cowboy“, „Southern nights“, „Gentle on my mind“, „Sunflower“ und der Oscar nominierte Song „True grit“ werden ewig in Erinnerung bleiben.
Glen kam 1936 in Delight (Arkansas) zur Welt. Das Gitarre spielen brachte er sich selbst bei, ohne Noten lesen zu können. 1958 zog er nach Los Angeles und begann als Studiomusiker zu arbeiten. Im Laufe der Jahre entwickelte sich Glen Campbell zu einem der besten Studiomusiker. Die Gruppe erfolgreicher Studiomusiker die zu dieser Zeit für viele Stars wie Elvis Presley, The Monkees, The Beach Boys, Dean Martin und Frank Sinatra spielten nannte sich „The Wrecking Crew“. Glen´s erste LP erschien 1962 unter dem Titel „Big Bluegrass Special“.
Im dem Jahren 1964 und Anfang 1965 ging Glen mit den Beach Boys auf Tournee. Er war Ersatz für Brian Wilson. Das Angebot in die Band einzusteigen lehnte Glen Campbell allerdings ab da er eine Solokarriere anstrebte.
Erst 1968 stellte Campbell seine Arbeit als Studiomusiker ein und versuchte mit Country-Pop sein Glück. Durch die ersten Titel wurde er bekannt und entwickelte seinen für ihn ganz eigenen Sound. Die ersten erfolgreichen Titel aus der Feder von Jimmy Webb waren „By the Time I Get to Phoenix“, „Wichita Lineman“ und „Galveston“. Sein eigener Sound bestehend aus klassischen Streicherarrangements, melodischer, klangvoller Gitarre, Mid-Tempo Nummern mit einem Gefühl für Dynamik, aber auch die gelassene, natürliche und warm klingende Stimme mit einem Hauch von Melancholie brachten ihm schließlich den Erfolg. Es folgte eine eigene wöchentliche TV-Show (The Glen Campbell Goodtime Hour) von 1969 bis 1972. Auch im Jahre 1969 übernahm Glen eine der Hauptrollen als Texas Ranger in dem John Wayne Film „True Grit“ (deut. Titel: Der Marshall). Das Titellied stammt auch von Campbell. In dem Film spielt John Wayne den Marshall Rooster Cogburn. 1975 folgte sein wohl größter Hit „Rhinestone cowboy“.
Gegen Ende der 70er Jahre ließ der kommerzielle Erfolg langsam nach. Erst 1989 schaffte Glen Campbell es wieder mit neuen Songs wie „She’s Gone, Gone, Gone“ in die Top-10 der Country-Charts zu kommen. In den 1990er Jahren gab er fast nur Konzerte, und veröffentlichte kaum neues Material. 2008 meldete er sich nach einer Pause wieder zurück. Mit dem Album „Meet Glen Campbell“ war Campbell auch in Deutschland wieder zurück, er sang Songs von Rockbands wie Green Day, U2 oder Tom Petty. Im Februar 2011 kam das letzte Studio-Album heraus „Ghost on the Canvas“.
Kurz darauf verkündete Glen Campbell das er an Alzheimer erkrankt sei und auf Abschiedstournee geht. 2014 erschien schließlich noch eine Filmbiografie mit dem Titel „Glen Campbell: I’ll Be Me“. Das Lied hieraus „I´n not gonna miss you“ wurde mit einem Grammy für den besten Country-Song ausgezeichnet. Ende 2012 und Anfang 2013 ist Campbell nochmals ins Studio gegangen um Songs einzuspielen. Diese Stücke wurden zurückgehalten um sie zu einem späteren Zeitpunkt zu veröffentlichen. Seit April 2014 befand er sich in einer Pflegeeinrichtung in Nashville; an seine Karriere konnte er sich nicht mehr erinnern. Im Juni 2017 erschien schließlich das letzte Album mit dem Titel „Adios“; es enthielt die Titel die 2012 und 2013 eingespielt wurden. Es waren Songs die er mochte, aber einfach in seiner langen Karriere noch nicht gesungen hat Am 08. August 2017 kam schließlich die Nachricht das Glen Campbell im Alter von 81 Jahren verstorben ist.
Wir sagen auch „Adios“ Glen Campbell und vielen Dank für die grossartige Musik die er uns allen hinterlassen hat.