Joan Baez: The Fare Thee Well Tour 2018

Joan Baez: The Fare Thee Well Tour 2018

Die Sängerin Joan Baez ist eine der größten Folk-Legenden. Sie ist aber auch Bürgerrechtlerin, Pazifistin und wird als „das Gewissen und die Stimme der 1960er“ bezeichnet. Nun kommt die große Joan Baez 2018 nochmals für acht Konzerte nach Deutschland.

FRANKFURT / MAIN

Alte Oper Frankfurt So, 25.03.18 um 20:00 Uhr

MÜNCHEN

Philharmonie im Gasteig Mo, 26.03.18 um 20:00 Uhr

HAMBURG

Mehr! Theater am Großmarkt Do, 31.05.18 um 20:00 Uhr

HALLE (SAALE)

Freilichtbühne Peißnitz Sa, 28.07.18 um 20:00 Uhr

BERLIN

Zitadelle Spandau So, 29.07.18 um 20:00 Uhr

LUDWIGSBURG

Residenzschloß Ludwigsburg Di, 31.07.18 um 20:00 Uhr

SCHWETZINGEN

Schlossgarten Schwetzingen Mi, 01.08.18 um 20:00 Uhr

KÖLN

Roncalliplatz Fr, 03.08.18 um 20:00 Uhr

Bildergebnis für Joan Baez

Joan Baez kam 1941 im US-Staat New York als zweite Tochter von Albert Vinicio Báez und Joan Bridge Báez zur Welt. Ihr Vater war mexikanischer Abstammung, die Mutter war Schottin. Wegen ihrer dunkleren Hautfarbe wurde sie während ihrer Kindheit öfter als „Nigger“ bezeichnet, Nachbarskindern wurde untersagt, mit ihr zu spielen. Aus beruflichen Gründen des Vaters zog die Familie häufig um. Stationen waren u. a. Palo Alto, Boston, Paris, Rom und Bagdad. Besonders Bagdad prägte sie durch die Armut und menschenverachtende Behandlung der dortigen Bevölkerung, die sie damals als 10-jährige erlebte.

Im Jahre 1956 hörte sie zum ersten Mal eine Rede des jungen Martin Luther King und bekam von den Eltern ihre erste Gitarre geschenkt, wodurch der Grundstein für die beiden wichtigsten Aktivitäten ihres Lebens gelegt wurde. Davor hatte sie sich Joan das Musizieren auf einer Ukulele selber beigebracht. Später kaufte sie sich vom ersten selbst verdienten Geld eine Gibson-Gitarre. Erste musikalische Einflüsse durch Platten, die sie im Elternhaus hörte, waren der Folkmusiker Pete Seeger und der Sänger Harry Belafonte. Auf einigen frühen Aufnahmen imitiert Baez hörbar Belafontes Calypso-Sound; Baez und Belafonte kamen sich in späteren Jahren durch gemeinsame politische Aktivitäten näher. Wichtig wurde für die junge Sängerin nach eigenen Angaben auch Rhythm and Blues, so, wie insgesamt die Musik des schwarzen Amerika sie mehr beeinflusst hat als die des weißen.

Die junge Joan hatte schon als Schülerin ihre Mitschüler mit Schulhof-Konzerten unterhalten. Nach Beendigung der High School schrieb sie sich zwar an der Boston University ein, konzentrierte sich aber bald nur noch auf ihre Gesangskarriere. Diese begann 1959 mit einigen Auftritten im Club 47, einem Folk-Club in Cambridge, der Hochburg des US-amerikanischen Folk-Revivals. Filmaufnahmen aus dieser Zeit zeigen die Sängerin beim Vortrag traurig-melancholischer alter Traditionals. Bald hatte sie erste Fans und nahm an den Aufnahmen der Langspielplatte Folksingers ’Round Harvard Square teil, die bei einem kleinen Plattenlabel aus Boston erschien. Ebenfalls 1959 erreichte sie auf dem renommierten Newport Folk Festival zum ersten Mal ein größeres Publikum. Gemeinsam mit Bob Gibson, der während seines Auftrittes Baez als unangemeldeten Überraschungsgast auf die Bühne holte, sang sie zwei Duette (Virgin Mary Had One Son, We Are Crossing The Jordan River), was sie laut ihrer Autobiografie über Nacht zum gefeierten Folkstar gemacht hat.

In den Anfangsjahren ihrer Karriere hatte Joan Baez mit schweren Lampenfieber-Attacken zu kämpfen. Dies erzählt sie in dem Dokumentarfilm von Mary Wharton (2009). Manchmal habe sie vor lauter Angst einen Konzertauftritt unterbrechen müssen („Von der Bühne runter bin ich immer gekommen“). Sie hat sich im Waschraum mit Wasser erfrischt, etwas geweint und ist dann wieder auf die Bühne gegangen. Niemand hat etwas bemerkt oder bemerken wollen. Manchmal ist die Angst vor einem Konzert so groß geworden, dass sie noch nicht einmal das elterliche Haus verlassen hat. Den Weg durch die Diele zur Haustür hat sie kaum bewältigt. Nur ihre Schwester Mimi, die sie zu den Konzerten begleitete wußte darüber und hat sie bei der Bewältigung dieses Problems unterstützt. Das Lampenfieber hat sie noch lange begleitet. Heute ist sie davon befreit und geht entspannt auf die Bühne.

Ihre erste Solo-LP erschien ein Jahr später unter dem Titel „Joan Baez“ bei Vanguard Records. Das Nachfolgealbum „Joan Baez Vol. 2“ (1961) erhielt in den USA Goldstatus, genauso wie die beiden Teile von „Joan Baez In Concert“ von 1962. 1961 ging sie auf eine USA-Tournee und lernte dabei Bob Dylan kennen, der im Vorprogramm von John Lee Hooker auftrat. Sie begann, seine Songs zu interpretieren. Aus der anfänglich beruflichen wurde bald auch eine private Beziehung; die beiden wurden ein Paar. Joan Baez bezeichnete 2009 in dem Dokumentarfilm Joan Baez von Mary Wharton die Begegnung mit Bob Dylan als ihren künstlerischen Durchbruch. Bob Dylan erinnert sich im selben Film vor allem an den harmonischen Zusammenklang ihrer Stimmen und das Besondere an Baez’ Gitarrenspiel, das keiner außer ihr, auch er nicht, in dieser Form beherrscht habe.

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In der ersten Hälfte der 1960er stand sie mit an der Spitze der Folkbewegung. Bereits zu dieser Zeit beeinflusste ihr Stil Künstlerinnen wie Joni Mitchell, Bonnie Raitt und Judy Collins. 1962, auf einer Tournee durch die Südstaaten, entschloss sich Joan Baez, nur noch dort aufzutreten, wo es keine Rassenschranken gab. Somit blieben ihr in den USA nur die schwarzen Universitäten. Am 28. August 1963 sang sie auf dem Civil Rights March das berühmte „We Shall Overcome“, das in den folgenden Jahren zu ihrem Markenzeichen wurde. Außerdem trat sie dort zusammen mit Bob Dylan auf.

Genau wie Dylan wurde auch sie von der British Invasion beeinflusst und begann ihre akustische Gitarre durch Bass und E-Gitarre zu verstärken, was bereits auf „Farewell, Angelina“ (1965) zu hören ist. Da Joan Baez sich von Dylan auf dessen Englandtour 1965 vernachlässigt fühlte, er sie auch kein einziges Mal bat, mit ihm aufzutreten (Joan hatte Jahre zuvor den noch unbekannten Dylan sehr gefördert), ging die Beziehung im folgenden Jahr in die Brüche.

Gegen Ende des Jahrzehnts experimentierte Baez mit Lyrik, zu hören auf „Baptism; A Journey Through Our Time“ (1968). Das Album ist eine Sammlung von Gedichten, die entweder gesprochen oder mit orchestraler Begleitung vorgetragen wurden.

Im selben Jahr heiratete sie den Kalifornier David Harris, einen bekannten Gegner des Vietnamkrieges und Kriegsdienstverweigerer. Als Fan der Country-Musik beeinflusste er ihre Musik in diese Richtung, was auf David’s Album aus dem Jahr 1969 hörbar ist.

1969 trat sie auf dem Woodstock-Festival auf. Die schwangere Sängerin nutzte das Festival, um die Missstände in der Welt anzuprangern. Sie thematisierte zudem die Inhaftierung ihres Ehemanns, der zu dieser Zeit eine dreijährige Freiheitsstrafe verbüßte und einen Hungerstreik unter den Mithäftlingen initiiert hatte, nachdem er aus einem Bezirksgefängnis in ein schärfer bewachtes Bundesgefängnis verlegt worden war. Anschließend nahm sie ihre Gitarre herunter und sang a cappella den Gospel „Swing Low, Sweet Chariot“. Nachdem ihr Sohn geboren war, besuchte sie mit ihm den Vater im Gefängnis. 1973 wurde die Ehe geschieden.

1971 coverte sie „The Night They Drove Old Dixie Down“ und hatte damit einen Top-10-Hit in den USA. 1972 wechselte sie zu A&M Records, wo sich ihre Musik ein wenig in Richtung Mainstream-Pop veränderte. Sie begann, selbst Songs für das 1975er-Album „Diamonds & Rust“ zu schreiben. „Diamonds & Rust“ hielt sich 46 Wochen in den US-Charts und war bei Kritik als auch kommerziell ein Riesenerfolg. Anfang der 1970er Jahre wirkte Joan Baez an den Soundtracks von zwei international erfolgreichen Kinoproduktionen mit. 1971 wurde das Lied „Here’s to you“ weltbekannt. Im Jahr darauf (1972) sang sie die Texte zu dem ökologisch ambitionierten US-amerikanischen Science-Fiction-Film Silent Running (deutscher Titel: Lautlos im Weltraum). 1972 trat Joan Baez zusammen mit B. B. King und den Voices of East Harlem im berühmten Gefängnis „Sing Sing“ im Bundesstaat New York auf. 1978 spielte Baez als „Frau in Weiß“ gemeinsam mit Dylans Ex-Frau Sarah in dessen Film „Renaldo and Clara“ mit.

1985 eröffnete sie das Live-Aid-Konzert, nachdem sie im Jahr zuvor erneut auf Europatournee mit Bob Dylan gewesen war. 1988 trat sie unter dem Namen „3 Voices“ auf einigen Konzerten gemeinsam mit Konstantin Wecker und Mercedes Sosa auf. Das 30-jährige Bühnenjubiläum feierte Joan Baez 1989 mit dem Album „Speaking of Dreams“. „Play Me Backwards“ von 1992 brachte Joan eine Grammy Nominierung ein. Kurz vor ihrem 50. Geburtstag 1991 nahm sie sich zum ersten Mal einen professionellen Manager und absolvierte ein Gesangstraining. „Ring Them Bells“, ein vielbeachtetes Baez-Live-Album, veröffentlichte sie 1995. 2004 und 2005 tourte sie durch die USA, 2006 durch mehrere Städte Deutschlands, 2008 gab sie Konzerte beim Glastonbury Festival in England und beim Montreux Jazz Festival in der Schweiz. 2009 stand sie beim 50sten Jubiläum des Newport Folk Festivals, das ihr 50 Jahre zuvor den Durchbruch beschert hatte, auf der Bühne. Baez belässt es aber nicht bei traditionellem Liedgut: So interpretiert sie auf ihrem vorerst letzten Album „Day After Tomorrow“ (2008) zeitgenössische Folk-Songs. Auch dieses Album wurde für einen Grammy nominiert. Joan Baez war zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder in den Billboard Charts platziert.

Wir freuen uns auf die Konzerte mit Joan Baez. Weitere Informationen über Joan Baez unter:
http://www.joanbaez.com und http://www.eventim.de

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