Jimi Hendrix – Gitarrenikone

Jimi Hendrix – Gitarrenikone

Der Gitarrengott Jimi Hendrix kam als James Marshall „Jimi“ Hendrix 1942 in Seattle, Washington zur Welt. Hendrix gilt als einer der bedeutendsten Gitarristen und hatte Einfluss auf die Entwicklung der Rockmusik. Besonders seine experimentelle und innovative Spielweise auf der E-Gitarre zeichnete ihn aus. Mit seinen Bands – unter anderem The Jimi Hendrix Experience und Gypsy Sun & Rainbows – hatte er Auftritte auf den populärsten Musikfestivals seiner Zeit, u.a. 1967 beim Monterey Pop Festival, 1969 beim legendären Woodstock-Festival und 1970 auf der Isle of Wight.

Der Sohn eines Afroamerikaners und einer Indianerin wächst in ärmlichen Verhältnissen in Seattle auf. Hendrix erstes Musikinstrument war eine Mundharmonika, die er mit vier Jahren erhielt. Erst sehr spät entdeckt er seine Bestimmung, seine Leidenschaft für die Musik. Mit 15 Jahren hält er erstmals eine Gitarre in seinen Händen. Inspiriert von seinen Idolen Chuck Berry und Muddy Waters übt er wie besessen, eignet sich autodidaktisch einen unvergleichlichen Stilmix aus Rock’n’Roll und Blues an. Nach einem Autodiebstahl stellte man ihn vor die Wahl, zwei Jahre im Gefängnis zu verbringen oder der Army beizutreten. Nach 13 Monaten wurde Hendrix vorzeitig entlassen.

Der frühere Bassist der Animals Chas Chandler überredet ihn 1966 zum Umzug nach Großbritannien. Im „Swinging London“ wird der extravagante Musiker schnell zum Stadtgespräch. Gemeinsam mit Bassist Noel Redding und Schlagzeuger Mitch Mitchell gründet er „The Jimi Hendrix Experience“. Bei den sechsmonatigen Aufnahmesessions in den Londoner Olympic Studios entstehen Welthits wie „Foxy Lady“, „Hey Joe“, „The Wind Cries Mary“ und „Purple Haze“. Ihr erstes Album „Are You Experienced?“ erreicht Platz zwei der UK-Charts.

Wenige Monate später schafft Hendrix auch in den USA den Durchbruch – inmitten des „Summer of Love“ der Flower-Power-Bewegung. Auf dem Pop-Festival im kalifornischen Monterey „opfert“ er im 18. Juni 1967 seine Gitarre, eine „rechte“ Fender Stratocaster, die für den Linkshänder extra umgebaut ist. Nach einem Abschiedskuss lässt er seine Gitarre auf der Bühne nach dem neunten Song in Flammen aufgehen. Er selbst äußerte sich dazu so:

The time I burned my guitar it was like a sacrifice. You sacrifice the things you love. I love my guitar.”

Als ich meine Gitarre verbrannte, war das wie ein Opfer. Man opfert die Dinge, die man liebt. Ich liebe meine Gitarre.“

Neben Woodstock der zweite Meilenstein seiner Karriere.

Live fast, love hard and die young“

Für Jimi Hendrix ist seine Gitarre wie eine Geliebte, die sich bedingungslos seinem Willen unterwirft. Mit einer bisher nie gekannten und einzigartiger Weise bringt er sie „zum Sprechen“. Auf offener Bühne vollführt er mit ihr einen Liebesakt: Er streichelt sie zärtlich, tanzt mit und reitet auf ihr, spielt auf ihr mit Händen, Hüfte, Zunge und Zähnen – und entlockt ihr dank Rückkoppelungen aus den Marshall-Boxen-Türmen bisher nie zuvor gehörte Töne und Geräusche. Bis zum heutigen Tag inspiriert seine experimentelle und einfallsreiche Spielweise weltweit junge Gitarristen.

Am 17. September 1970 jammte Hendrix zusammen mit Eric Burdon und War in Ronnie Scott’s Jazz Club in London. Diese Jamsession wurde von Fans auf Tonband aufgenommen und ist ein unter Insidern begehrter Mitschnitt, da es die letzte Aufnahme von Hendrix ist.

Wie bei vielen Musikern seiner Generation – wie Janis Joplin oder Jim Morrison – nimmt auch bei Hendrix der grandiose Aufstieg ein abruptes, elendes Ende. Um seinen Tod ranken sich bis heute viele Gerüchte und Verschwörungstheorien, inklusive Suizid- oder Mordthesen. Nach einer Flasche Wein und zu hoch dosierten Schlaftabletten erstickt James Marshall Hendrix am 18. September 1970 im Londoner Hotel Samarkand im Zimmer seiner deutschen Freundin Monika Dannemann an seinem eigenen Erbrochenen.

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Folgende Schallplatten hat Jimi Hendrix zu Lebzeiten aufgenommen:

Are You Experienced (mit Jimi Hendrix Experience, 1967)

Das Debütalbum der Jimi Hendrix Experience erschien im Mai 1967 und enthält unter anderem die bekannten Titel Foxy Lady und Red House. In Zusammenarbeit mit Hendrix’ Tontechnikern Eddie Kramer und Roger Mayer entstanden psychedelische Gitarrensounds, die Hendrix’ Ruf als experimentellen Studiomusiker begründeten.

Smash Hits (mit Jimi Hendrix Experience, 1968)

Die Kompilation enthält die vier erfolgreichen Singles des ersten Albums. Wie beim Debüt gibt es eine amerikanische Fassung mit abweichender Titelliste. Noch vor Electric Ladyland wird hier Burning of the Midnight Lamp auf einem Album veröffentlicht.

Electric Ladyland (mit Jimi Hendrix Experience, Doppel-LP, 1968)

Das Album entstand bei Sessions mit vielen Gastmusikern und wurde von Hendrix selbst produziert. Es enthält unter anderem eine Coverversion von All Along the Watchtower, von Bob Dylan. Voodoo Chile und Crosstown Traffic befinden sich ebenfalls auf dem Album.

Band of Gypsys (mit der gleichnamigen Band, 1970)

Dieses Album wurde für Ed Chalpin am Silvesterabend 1969/Neujahrstag 1970 im Fillmore East aufgenommen. Machine Gun, der bekannteste Song des Albums, kann als Protest gegen den Vietnamkrieg verstanden werden.

Jimi Hendrix´s Gitarren

Stratocaster, die Hendrix unter anderem beim Woodstock-Festival benutzte.

Flying V, die Hendrix unter anderem beim Isle of Wight Festival benutzte.

Hendrix spielte bevorzugt Stratocaster-Gitarren der Firma Fender, selten auch Instrumente von Gibson, wie die Flying V und SG. Jimi Hendrix war Linkshänder und Linkshänder-Gitarren waren Ende der 1960er schwer erhältlich und teuer. Deshalb verwendete er Rechtshänder-Modelle, bei denen er die Saiten in umgekehrter Reihenfolge aufzog. Deshalb befinden sich die Regler und der Vibratohebel bei Konzertaufnahmen auf der oberen, statt – wie allgemein üblich – auf der unteren Seite des Gitarrenkorpus. Er beherrschte jedoch ebenfalls die übliche Spielweise eines Rechtshänders mit normal aufgezogenen Saiten, wobei er Anschlag- und Griffhand vertauschen musste, wie bei einigen Liveauftritten in der Band von James Brown zu sehen ist.

Als Verstärker kamen die meiste Zeit seiner Karriere 100-Watt-Marshall-Verstärker zum Einsatz. Hendrix war einer der ersten Gitarristen, die Marshall-Verstärker benutzten. Er lernte Jim Marshall persönlich kennen und war vom Klang des Verstärkers begeistert. In jüngeren Jahren und im Studio bevorzugte Hendrix auch Verstärker der Firma Fender.

Die „Hendrix Strat“

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Von Hendrix gespielte Instrumente werden heute unter Fans für hohe Summen gehandelt. Im November 2004 erzielte eine Gitarre 70.000 britische Pfund, umgerechnet etwa 129.000 US-Dollar. Bei der gleichen Auktion wurden zwei leere Zigarettenschachteln für umgerechnet 330 US-Dollar verkauft. Im September 2008 wurde die Fender Stratocaster, welche im März 1967 während eines Konzertes in London von Hendrix in Brand gesetzt worden war, für 280.000 britische Pfund versteigert.

Es sind im Laufe der Zeit über zehn verschiedene Stratocaster-Modelle von Fender erschienen, die an die von Hendrix benutzten Gitarren angelehnt sind. Hierzu zählt ein Instrument für Rechtshänder mit einem Korpus für Linkshändergitarren, die so die Optik von Hendrix Gitarrenhaltung imitiert, jeweils ein Nachbau der Gitarre, die Hendrix beim Woodstock-Festival bzw. beim Monterey Pop-Festival benutzte oder auch eine Rechtshändergitarre mit Linkshänderhals und entsprechend verschobenen Tonabnehmern.

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