Maynard Ferguson war ein kanadischer Jazztrompeter und galt als der „High-Note“-
Spezialist. Berühmt war er für seinen großen Tonumfang. Mit „Gonna Fly Now“ aus dem
US-Spielfilm Rocky, mit Sylvester Stallone, gelang ihm damals im angesagten Disco-
Sound der endgültige Durchbruch als massentauglicher Jazztrompeter. Die Single
erreichte die amerikanischen Top-40, das dazugehörige Album Conquistador bekam Gold,
und er wurde 1978 für den Grammy nominiert.
Die Firebird
Die Firebird ist eine Variante der Trompete mit den üblichen drei Ventilen und einem
zusätzlichen Handzug. Diese Bauart wurde von Maynard Ferguson und Larry Ramirez
entwickelt. Es bleibt bis heute ein sehr seltenes und spezielles Instrument und wurde in
geringer Stückzahl von Holton produziert.
Geschichte der Firebird
Instrumente, die sowohl über Ventile als auch einen Handzug verfügen, gab es bereits
Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein beliebtes Modell stammt von C. G. Conn. (Die
Firmengeschichte lässt sich bis 1876 zurückverfolgen). Der Jazztrompeter Maynard
Ferguson und die Firma Holton (heute ein Teil von C. G. Conn) arbeiteten gemeinsam an
der Entwicklung von Fergusons Trompete, dem Model ST302. Der Entwickler der
Trompete, Larry Ramirez, erzählte Ferguson von einer Ventil-/Zug-Posaune, welcher er 12
Jahre zuvor gebaut hatte, und so kam es, dass er im Oktober 1974 für Ferguson wieder
ein solches Instrument, mit dem Namen „Superbone“, baute. Nachdem Ferguson mit der
Superbone auf Konzertreisen gegangen war, sprach er mit Ramirez über die Möglichkeit,
eine Trompete mit der gleichen Ventil-/Zug-Kombination zu bauen. Um die Gesamtlänge
einer Bb-Trompete beizubehalten, musste der Handzug mit lediglich 4 statt der bei
Posaunen üblichen 7 Positionen auskommen. Zusätzlich wurde das Schallstück etwa 20
Grad nach oben gebogen, um Platz für den ausgezogenen Handzug zu lassen. Das
Instrument wurde „Firebird“ getauft und ging am 28. Mai 1983 in Produktion. Die Firebird
trägt die Modellbezeichnung ST303.
Im Jahr 2000 entwickelte Ramirez die Idee für eine Firebird-Trompete mit allen 7
Handzugpositionen. Der Zug ist als Teleskopstange konstruiert, praktisch ein Zug im Zug,
welcher sich somit auf die doppelte Länge ausziehen lässt. Ein Prototyp wurde für
Ferguson gebaut und Jahre später ein zweites Exemplar, nachdem das erste zu Schaden
gekommen war. Diese beiden Instrumente sind bis heute die einzigen existierenden
Firebird-Trompeten mit 7 Handpositionen.
Dei Spieltechnik der Firebird
Die Firebird lässt sich sowohl allein mit den Ventilen als auch durch Kombination von
Ventilen und Handzug spielen. Da lediglich die ersten 4 Zugpositionen verfügbar sind,
verlangen manche tieferen Töne (tief F♯, G, A♭, C♯, D, E♭ und zweites A♭) die
Verwendung der Ventile. Höhere A♭ können auch auf den unreinen Obertönen gespielt
werden, da der Zug mikrotonale Anpassungen erlaubt. Die Trompete kann sowohl mit der
linken wie auch mit der rechten Hand gehalten werden, was auch für die Bedienung der
Ventile gilt, da dies mithilfe von zwei Fingerringen auf der Oberseite erleichtert wird. Auch
kann der Handzug mit beiden Händen bedient werden, was dem Spieler die Möglichkeit
eröffnet, die Ventile mit der rechten und den Zug mit der linken Hand zu bedienen, oder
auch umgekehrt. Vom Handzug abgesehen, ist die Spieltechnik der Firebird nicht anders
als bei sonst üblichen Trompeten.
Die folgenden bekannten Künstler haben die Firebird bei Aufnahmen und in Konzerten
verwendet: Axel Dörner, Don Ellis, Leonel Kaplan, Lee Morgan und James Morrison