Die große Peggy Lee hätte am 26. Mai ihren 100. Geburtstag gefeiert
Was vereint Lady Gaga, Paul McCartney, Louis Armstrong, Madonna, Quincy Jones, Ray Charles und Frank Sinatra… Sie sind alle große Fans und Verehrer der großartigen Peggy Lee die heute am 26. Mai ihren 100. Geburtstag gefeiert hätte. Sie war nicht nur in verschiednen Genres erfolgreich, sondern zeigte auch wie man als starke, selbstbewußte Frau im Musikbusiness ganz nach oben kommt. Sieben Jahrzehnte dauerte ihre unglaubliche Karriere, sie war mit über 100 Songs in den Charts und sang Hits wie das unvergessliche Fever, den Hit Big Spender oder das unvergleichliche I’m A Woman.
Zum 100. Geburtstag erscheint unter dem Titel Ultimate Peggy Lee am 19 Juli eine CD und eine Doppel-LP mit 22 ihrer Songs darunter ein unveröffentlichter Song.. Bereits jetzt ist das Album Peggy Lee Decca Rarities erhältlich, darunter die sieben Songs für den Disney Film Lady and the Tramp (in Deutschland: Susi und Strolch).
Der Jazzsänger Mark Murphy sagte über Peggy Lee: „Im Fernsehen hattest du das Gefühl, sie singt nur für dich. Es war, als würde sie dich kennen. Damals war ihr Gesicht wie geschaffen für das neue Medium. Sie trug ein hauchdünnes weißes Kleid, und ich dachte, ich hätte einen Engel vor mir.“.
Peggy Lee kam als eines von sechs Kindern unter dem Namen Norma Egstrom, am 26. Mai 1920 in Jamestown/North Dakota zur Welt. Schon früh verlor sie ihre Mutter, die elf Jahre unter ihrer deutschstämmigen Stiefmutter wurden zum Albtraum. Ihr Vater, der sie wie einen Engel verehrte kämpfte gegen Alkoholprobleme. Die Musik half ihr aus diesem Leben zu entkommen. 1939 trat sie im Will Osborne-Orchester auf und mit regionalen Bands in Minneapolis und St. Louis. 1941 entdeckte sie kein geringerer als Benny Goodman. 1942 hatte Lee ihren ersten Nummer-eins-Hit mit Somebody Else Is Taking My Place. 1943 trat sie mit Goodmans Band in den Filmen Stage Door Canteen und The Powers Girl auf und sang Why Don’t You Do Right?, der sie mit mehr als einer Million verkauften Exemplaren schlagartig berühmt machte.
1954 schrieb sie das Titelthema für den Nicholas Ray-Western Johnny Guitar – Wenn Frauen hassen mit Joan Crawford in der Hauptrolle. Über ihre Kindheit schwieg Peggy Lee.
Der Produzent George Avakian berichtete das Lee auf ihn eiskalt – sehr reserviert, streng aussehend, sehr still und irgendwie künstlich wirkte. Das Lee selber Songs schrieb oder andere umschrieb war zu ihrer Zeit extrem ungewöhnlich.
Den endgültigen Durchbruch hatte Peggy Lee mit ihrem Album Black Coffee 1953. Als Songwriterin arbeitete Lee u. a. mit Dave Barbour, Sonny Burke, Cy Coleman, Dave Grusin, Johnny Mandel, Marian McPartland, John Pisano und Milt Raskin zusammen. Lee wurde insgesamt zwölfmal für den Grammy Award nominiert. Der Komponist Victor Young sagte über Lee: „Sie kann keine einzige Note lesen, aber sie weiß sehr genau, was sie hören will.“ Ein Bassist, ein Schlagzeuger und Peggy Lee brauchten eine gute Stunde, um mit Fever einen der größten Hits aller Zeiten einzuspielen. 1974 spielte sie für Atlantic das Album Let’s Love ein, für das Paul McCartney den Titelsong schrieb. 1993 erschien ihr 1988 aufgenommenes letztes Album mit Songs von Harold Arlen.
„Ich liebe Gesang und Musik ganz allgemein“, hat sie einmal über sich erzählt. „Ich habe immer das Gefühl, ich kann in die Rolle schlüpfen, nach der ein Song verlangt. Eine Stimmung erzeugen. Vielleicht bin ich exzentrisch?“
Peggy Lee starb mit 81 Jahren am 21. Januar 2002 in Bel Air, Kalifornien.